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"Ich weiß, wie es ginge" - Stefan Petzner wäre gern Wahlkampfleiter des BZÖ geworden.

Foto: APA/Hochmuth

Am Montag wird BZÖ-Chef Josef Bucher die Bundesliste seiner Partei präsentieren, mit der die Orangen in die Nationalratswahl ziehen. Wer sich auf dieser Liste befindet weiß angeblich niemand außer Bucher selbst. Stefan Petzner weiß jedenfalls nicht, ob er auf der Liste steht. Und er lässt im Gespräch mit derStandard.at keinen Zweifel daran, dass er gerne auf der Liste stehen würde. "Ich kann eine gute Bilanz vorlegen, ich bin einer der aktivsten und bekanntesten Abgeordneten des BZÖ", sagt Petzner.

Er habe sich einen Namen als Aufdecker gemacht und im parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss hervorragende Arbeit geleistet, stellt der Kärntner in der ihm eigenen Bescheidenheit fest. "Ich hoffe, dass sich das lohnt", sagt Petzner. Und setzt nach: "Leistung muss sich lohnen. Das ist doch das Motto unseres Bündnisobmanns, oder?" Wenn sein Einsatz für die Partei nicht honoriert werde, müsse er sich eben nach einem anderen Aufgabenbereich umsehen.

"Ich hoffe, dass das honoriert wird"

Warum er von Bucher so hingehalten wird, kann sich Petzner nicht erklären. "Das müssen Sie schon den Bündnisobmann fragen. Er hat sich ausbedungen, die Bundesliste allein zu erstellen, das nehme ich zur Kenntnis." Er sei jedenfalls immer loyal gewesen und erinnert daran, dass er ein Angebot von Frank Stronach, in dessen Team zu wechseln, ausgeschlagen habe. "Ich hoffe, dass das honoriert wird."

Petzner, der immerhin von der Kärntner Landesorganisation auf Platz zwei der Landesliste gewählt wurde, kann sich auch nicht ganz erklären, warum er nicht der Wahlkampfleiter der Partei ist. Das ist Markus Fauland, der auf diesem Gebiet noch wenig Erfahrung hat. Petzner hingegen, das stellt er selbst fest, sei als Wahlkampfleiter des BZÖ immer sehr erfolgreich gewesen. "Ich weiß, wie man Wahlkämpfe führt." Petzner erinnert an die großen Wahlkämpfe mit Jörg Haider, aber auch an einen ohne ihn, unter erschwerten Bedingungen. Beim EU-Wahlkampf 2009 war Ewald Stadler der Spitzenkandidat gewesen, Hans-Peter Martin war der Gegenkandidat, dennoch habe man 4,6 Prozent gemacht. Petzner: "Davon träumen heute alle im BZÖ."

Verbleib unklar

Das BZÖ könne auch diesmal den Einzug in den Nationalrat schaffen, gibt sich Petzner überzeugt, die Partei müsse nur die richtige Strategie verfolgen. "Ich weiß, wie es ginge", sagt er. Jetzt liege es an anderen, dieses Know-how abzurufen. Aber: "Ich bettle nicht."

Am Montag weiß Petzner, ob Bucher sein Potenzial abruft – oder ob er sich anderswo umschauen muss. (Michael Völker, derStandard.at, 8.8.2013)