Riga/Straßburg - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat am Donnerstag die Auslieferung des mutmaßlichen lettischen Hackers Deniss Calovskis bis zur endgültigen Klärung der internationalen Rechtslage für unrechtmäßig erklärt. Die Regierung in Riga kündigte an, sich an die Straßburger Entscheidung halten zu wollen.

Am Dienstag hatte die lettische Regierung in einer äußerst knappen und international kritisierten Kabinettsabstimmung Grünes Licht für die von Washington beantragte Auslieferung des 27-Jährigen beschlossen. Seine Anwälte hatten daraufhin wegen Menschenrechtsbedenken den EGMR ersucht, eine einstweilige Verfügung auszusprechen.

Calovskis wird von den USA verdächtigt, gemeinsam mit zwei weiteren Hackern den so genannten Gozi-Virus verbreitet und damit Zig-Tausende Computer, darunter bis zu 190 Rechner der US-Raumfahrtbehörde NASA infiziert zu haben, um damit Passwörter auszuspähen und Daten zu stehlen. (APA, 8.8.2013)