Den Haag / Lech - Der niederländische Prinz Friso ist tot. Das teilte das Königshaus am Montag in Den Haag mit. Der 44-jährige Bruder von König Willem-Alexander war im Februar 2012 beim Skifahren in Lech am Arlberg von einer Lawine erfasst worden, seitdem lag er im Koma.
Sauerstoffmangel
"Prinz Friso starb an Komplikationen, die als Folge der durch den Sauerstoffmangel im Zuge des Skiunfalls erlittenen Hirnschäden auftraten", hieß es in einer Stellungnahme der Regierung. Er hinterlässt seine Frau Mabel und zwei Töchter.
Von Lawine verschüttet
Wie berichtet, war Prinz Friso am 17. Februar 2012 beim alljährlichen Skiurlaub der niederländischen Königsfamilie in Lech am Arlberg von einer Lawine verschüttet worden. Gemeinsam mit einem Freund hatte er trotz hoher Lawinengefahr die Piste verlassen. Mehr als zwanzig Minuten lag er ohne Sauerstoff unter den Schneemassen.
Bereits im Krankenhaus in Innsbruck hatten die Ärzte von massiven Hirnschäden gesprochen. Im März 2012 war Friso in das Wellington-Krankenhaus an seinem Wohnort London verlegt worden, Anfang Juli 2013 kehrte der Komapatient in seine Heimat zurück.
Lecher Bürgermeister tief betroffen
Tief bewegt zeigte sich am Montag unter anderen Ludwig Muxel, Bürgermeister von Lech am Arlberg. "Als einer, der wie viele Lecher den Prinzen von Kindesbeinen an kannte, bin ich persönlich tief betroffen und zutiefst berührt", sagte Muxel. "Unser ganzes Mitgefühl gehört Prinzessin Mabel, ihren Kindern, Prinzessin Beatrix, König Willem-Alexander und allen weiteren Angehörigen."
Drei Studien
Prinz Friso schloss drei Studien erfolgreich ab: Ingenieur, Luft- und Raumfahrttechnologie und Betriebswirtschaft. Schnell machte er Karriere, unter anderem bei der Bank Goldman Sachs in London. Zuletzt war Friso Finanzchef der internationalen Atomfirma Urenco in London. (red, DER STANDARD, 13.8.2013)