Eine Pille gegen Katzenallergie ist nur noch eine Frage von rund fünf Jahren. Mit dieser Aussage ließen Immunologin Clare Bryant und ihr Team an der Universität Cambrigde aufhorchen. Die Wissenschafter haben herausgefunden, wie das Immunsystem des Menschen die allergieauslösenden Proteine aufspürt.
Bei der Untersuchung konzentrierten sich die Wissenschafter auf Eiweißverbindungen, die sich auf Katzenhaaren finden. Denn Allergie werden nicht durch Haare, sondern durch Rückstände an Hautschuppen, Tränenflüssigkeit, Urin oder Speichel ausgelöst, die am Fell haften. Die darin enthaltenen Proteine rufen die allergischen Reaktionen hervor. Das war bereits bekannt. Doch warum ausgerechnet das Protein "Fel d 1" (lateinisch "Felis domestica") schwere allergische Reaktionen auslöst, war bislang ungelöst.
Das Team berichtet, dass es den molekularen Mechanismus verfolgen konnte, wie das Protein das menschliche Immunsystem von Allergikern aktiviert. Dadurch können nun gezielt Medikamente entwickelt werden. In weiterer Folge kann vermutlich auch Hundehaar- und Hausstaubmilbenallergikern geholfen werden. Die Ergebnisse der Studie gibt es in der Fachzeitschrift "Journal of Immunology" nachzulesen.
Nicht nur Haustierbesitzer betroffen
Das Protein, das für die heftige Immunreaktion bei Allergikern verantwortlich ist, wird als besonders "klebrig" beschrieben. Das erklärt auch, warum die Allergie nicht sofort verschwindet, wenn das Tier aus dem Haushalt entfernt wird. Die Partikel können noch einige Jahre lang an den Wänden, der Decke oder den Möbeln haften. (jus, derStandard.at, 14.8.2013)