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Abschreibungen auf den neuen Terminal Skylink haben dem Ergebnis zugesetzt.

Foto: apa/fohringer

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Grafik: APA

Wien/Schwechat - Wenn in frühestens zwei Jahren Fernzüge der Bahn vom Westen zum Flughafen Wien-Schwechat rollen, soll sich das auch in den Flughafen-Passagierzahlen niederschlagen. Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger rechnet mit einer technischen Anbindung nicht vor 2015. Er spricht von "einigen tausend" neuen Passagieren aus dem Raum Oberösterreich für Wien-Schwechat und einer Verbesserung der Wettbewerbssituation, ganz konkret gegenüber dem Flughafen München. Mit den Quartalszahlen und dem Halbjahresergebnis hat der börsenotierte Flughafen am Mittwoch die Markterwartungen übertroffen. Auch vom Gewinnziel 2013 macht der Vorstand keine Abstriche.

Der Flughafen selber baut seinen Bahnhof Fernzug-tauglich aus. Wenn Railjets bzw. Intercity-Züge auf der Weststrecke bis zum Flughafen Wien-Schwechat durchgezogen werden können, rechnet sich auch die AUA (Austrian Airlines) Vorteile aus. Mit den Bundesbahnen (ÖBB) bastelt die AUA an künftigen Kombi-Ticketpaketen. Der Schluss, dass damit Flüge Linz-Wien oder auch Salzburg-Wien hinfällig werden, wird von der AUA so nicht bestätigt.

Weniger Passagiere

Im Monat Juli 2013 wurden über den Flughafen Wien 2,16 Millionen Passagiere befördert, ein Rückgang um 1,3 Prozent. In den ersten sieben Monaten summierte sich der Passagierrückgang in Schwechat auf 1,7 Prozent (auf 12,4 Millionen). Dies hat der Flughafen am Mittwoch bekannt gegeben. Im Gesamtjahr 2013 werden die Passagierzahlen in etwa auf Vorjahreshöhe erwartet, sofern das Umfeld keine größeren negativen Ausschläge beschert.

Die AUA war im Halbjahr mit 49,2 Prozent aller Passagiere weiter klar größter Kunde am Flughafen Wien. Ihre Passagierzahl sank um 2,8 Prozent. Bei Niki ("flyniki") gab es laut Flughafen im Halbjahr einen Passagierrückgang sogar um 8,5 Prozent. Niki kommt am Flughafen Wien auf 10,6 Prozent Marktanteil.

Trotz der rückläufigen Passagierzahlen stiegen am Flughafen Wien im Halbjahr die Umsätze um 3,8 Prozent auf 304,8 Mio. Euro. Davon stammten 156,6 Mio. Euro (plus 7,7 Prozent) vom Segment Airport. Wegen rückläufiger Cargo-Erlöse sank der Handling-Umsatz um 1,8 Prozent auf 79,2 Mio. Euro. Die Sparte Retail/Shopping & Properties setzte bis Juni 60,6 Mio. Euro um, ein leichtes Plus von 1,7 Prozent.

Ziel für Gesamtjahr bleibt

Trotz eines Gewinnrückgangs im Halbjahr hält der Flughafen Wien am Ziel fest, im Gesamtjahr 2013 einen Nettogewinn von mindestens 65 Mio. Euro zu schaffen. Vorstand Günther Ofner sieht dies vor allem nach dem starken zweiten Quartal als gut abgesichert. Das zweite Halbjahr sollte ebenfalls stärker abschließen als letztes Jahr. Das lag an der Inbetriebnahme des Terminals "Skylink". 2012 entfielen die Instandhaltungskosten dafür auf das 2. Halbjahr und primär das vierte Quartal.

In den ersten sechs Monaten 2013 schlugen sich in der Bilanz vor allem die neuen Skylink-Abschreibungen nieder. Von "planmäßigen Abschreibungen" von 61 Mio. Euro bis Juni entfielen 23 Millionen auf Skylink-Abschreibungen. Auf das Gesamtjahr gesehen werden es knapp 50 Millionen sein, sagte Ofner.

Selbst mit diesen Abschreibungen werde das Ergebnisziel 2013 halte, so Ofner. Die Profitabilität sei deutlich gestiegen. Die Kostensenkung greife. Im zweiten Halbjahr würden auch Effekte der Nulllohnrunde 2013/14 spürbar. Die Nettoverschuldung sei auf 683 Mio. Euro gesunken, womit das Jahresziel für 2013 schon jetzt erfüllt sei. "Die finanzielle Gesundung ist auf gutem Weg", sagte Ofner.

Rückgang geringer als erwartet

Im ersten Halbjahr war das Betriebsergebnis (Ebit) mit 59,4 Mio. Euro um 13,4 Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sank um 16,6 Prozent auf 40,9 Mio. Euro. Der Rückgang fiel damit weniger stark aus als von Analysten erwartet.

Einem stärkeren 2. Quartal - das im Jahresvergleich eine Nettogewinnsteigerung von 27,9 auf 31,4 Mio. Euro brachte - war ein besonders schwaches Erstquartal vorangegangen. Im Auftaktquartal 2013 hatten die Folgen des Extremwinters sowie Streiks bei Airlines und europäischen Airports den Nettogewinn auf 9,5 Mio. Euro mehr als halbiert. Mit dem Gewinnzuwachs im Frühjahr wurde der Einbruch zum guten Teil wettgemacht. (APA, 14.8.2013)