Budapest - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die Medienjuristin Monika Karas als Präsidentin der mächtigen Medienaufsichtsbehörde NMHH nominiert. Karas hatte in der Vergangenheit die Tageszeitung "Magyar Nemzet" und den Fernsehsender Hir TV in Presseprozessen juristisch vertreten. Beide Medien gelten als Sprachrohre Orbans.

Karas' Ernennung durch Staatspräsident Janos Ader gilt als gesichert. Die Opposition bezeichnete die Juristin als ungeeignet für den Posten.

Die NMHH hat aufgrund des umstrittenen Mediengesetzes von 2010 viel Macht. Sie entscheidet über Frequenzvergaben und kann den Medien des Landes empfindliche Strafen aufbrummen. Ihr Führungsgremium, der Medienrat, ist mit loyalen Parteigängern Orbans besetzt.

Karas tritt die Nachfolge von Annamaria Szalai an, die im April dieses Jahres nach langer Krankheit gestorben war. Die Ernennung erfolgt auf neun Jahre. (APA, 14.8.2013)