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Foto: APA/ Frank Rumpenhorst
Linz - Diese Art von "Landung" war nicht geplant: Pro Jahr ist für 2.400 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher nach dem Urlaub die "Destination Konsumentenschutz" angesagt. Dabei dürfte nach Ansicht der Verbraucherschützer die "Dunkelziffer" der frustrierten Touristen das Drei- bis Vierfache ausmachen.

Lärm führt den Ärger an

"In den meisten Fällen ist es der Lärm", weiß Georg Rathwallner von der Konsumenteninformation der OÖ. Arbeiterkammer vom Ärgernis Nummer Eins für Urlauber zu berichten. Dabei ist die Baustelle vor oder im Hotel noch das geringere Übel. "Da ist die Lärmbelästigung wenigstens auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt", so Rathwallner, "weitaus störender ist es, wenn das vermeintlich 'ruhige' Hotel an einer belebten Straße liegt oder - womöglich noch als akustische Draufgabe - über eine schlecht isolierte Disco verfügt".

Die versprochene "kinderfreundliche Ausstattung" des Hotels erweist sich gelegentlich als Flop. Rostige Spielplätze, steil abfallende Badestrände oder ein Personal, bei dem die eigene Kindheit schon lange in Vergessenheit geraten sein dürfte, sorgen für entsprechenden Stress bei Vätern und Müttern.

Auch die "Strandnähe" entpuppt sich für manche Urlauber als schweißtreibende Weite. "Wenn man erst einen Wandertag unternehmen muss, um ans Meer zu gelangen, entspricht das nicht unbedingt den berechtigten Erwartungen, die man an ein 'strandnahes' Hotel hat", so Rathwallner.

"Dauerbrenner" in der Liste der Beschwerden sind nach wie vor überbuchte Hotels bzw. Ersatzquartiere, die in keiner Weise der gebuchten und oft teuer bezahlten Kategorie entsprechen, berichten die Konsumentenschützer.

Der Beliebtheitsskala der klassischen Urlaubsländer entsprechend, verhält sich auch die "regionale" Reihung der meisten Beschwerdefälle. Spitzenreiter als das am meisten gebuchte Urlaubsland der Oberösterreicher ist Griechenland. Es führt - gefolgt von der Türkei - die Beschwerdeliste an. "Im Gegensatz dazu gibt es bei uns so gut wie keine Beschwerden über Buchungen nach Spanien oder Italien", berichtet Rathwallner.

Wer nun meint, dass es sich bei den meisten Beschwerdefällen um Buchungen von Schnäppchen oder Billigangeboten handelt, der irrt. "Zum Großteil sind es gehobene Preisangebote, die nicht gehalten haben, was in den Katalogen versprochen wurde", so Rathwallner, "dabei geben sich im Gegensatz zu den Reisebüros die -veranstalter unverständlich zugeknöpft. Offensichtlich sind deren Marketingabteilungen rascher gewachsen als die Beschwerdestellen."

Was nun tun, wenn statt der erholsamen Urlaubstage, Lärm, Ärger und Stress angesagt sind ? "Am besten gleich vor Ort versuchen, ein anderes Zimmer usw. zu bekommen", rät Rathwallner. Sollte das nicht möglich sein, ist es wichtig, den Mangel mit einem Fotoapparat oder einer Videokamera zu dokumentieren, von Mitreisenden sich die Beeinträchtigung der Urlaubsfreuden bestätigen lassen und sich daheim ans Reisebüro zu wenden. Auch die Konsumenteninformation steht als Anlaufstelle bereit. "Wir beraten Konsumenten in solchen Fällen nicht nur, sondern sind ihnen auch aktiv behilflich, eine Lösung der Misere zu erzielen", betonte Rathwallner, "im Vorjahr mussten wir zum Beispiel vier Fälle einklagen, drei haben wir bereits gewonnen, einer läuft noch." (APA)