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Mit Flieger der Ferienflieger LTU geht es nach Afghanistan

Foto: dpa/Multhaup
Wien – Als erste europäische Fluggesellschaft wird die Chartergesellschaft Nur-Air Travel Services, mit einer vom Düsseldorfer Ferienflieger LTU gecharterten Maschine, ab 5. August den ersten direkten Linienverkehr in die afghanische Hauptstadt Kabul aufnehmen.

Eigentümer der Nur-Air sind "Afghanistan-Experten mit besten Regierungskontakten, so genießen wir einen gewissen Schutz", erläuterte Friedrich Oldenburg von Nur- Air. Andere Airlines, darunter auch die AUA, haben ihre Kabul-Ambitionen verschoben, da weder für den Start noch für die Landung ausreichend Sicherheit gewährleistet sei. Derzeit fliegt nur die Deutsche Luftwaffe Kabul an, weil deren Flieger über Raketenabwehrsysteme verfügen, sagte AUA-Vorstand Josef Burger jüngst zum Standard.

Enge Zusammenarbeit mit NATO

LTU-Sprecher Marco Dadoma bestätigte, dass man eng mit den Nato-Truppen und der Bundeswehr zusammenarbeite. Die Nachfrage nach Kabul-Flügen sei jedenfalls enorm: In Europa leben 365.000 Afghanen, in Nordamerika etwa 300.000, denen möchte man auch entsprechende Anschlussflüge zur Verfügung stellen. In den USA hätten zudem 650 bis 700 Firmen ein enormes Interesse am Wiederaufbau Afghanistans, sagte Oldenburg, daher werde auch eine große Frachtkapazität zur Verfügung stehen.

Geflogen wird mit einem Airbus A 330-200 nonstop von Düsseldorf nach Kabul. Die Maschine mit 323 Sitzen starte jeden Dienstag um 21.45 Uhr und ist nach 6,5-stündiger Flugzeit gegen 8 Uhr Ortszeit am Mittwoch in Kabul. Zurück geht der Flieger über Dubai, wo bei knapp zweistündigem Aufenthalt auch die Crew ausgewechselt wird. Die Tickets kosten 849 bis 1400 Euro in der Economy- und 2500 Euro in der Business-Class. Derzeit sind bis Ende Oktober acht Flüge geplant. Ab dann könne man ohne funktionierendes Instrumente-Lande- System (ILS) wetterbedingt nicht mehr landen. Oldenburg hofft aber, dass dieses ab November funktioniert. (Claudia Ruff, Der Standard, Printausgabe, 31.07.2003)