Bamako - Bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Mali hat der Sieger Ibrahim Boubacar Keita dem offiziellen Endergebnis zufolge 77,6 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Rivale Souila Cisse erhielt bei der zweiten Wahlrunde am Sonntag 22,4 Prozent, wie das Innenministerium in Bamako am Donnerstag mitteilte. Demnach ging die Wahlbeteiligung gegenüber dem ersten Wahlgang am 28. Juli um drei Prozentpunkte auf 45,8 Prozent zurück. Der frühere Finanzminister Cisse hatte bereits am Montag seine Niederlage anerkannt.

Den Angaben zufolge bekam der frühere Regierungschef Keita rund 2,35 Millionen Stimmen, während Cisse gut 679.000 Stimmen erhielt. Cisse, der in der ersten Runde mit 20 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet war, verbesserte sich lediglich um knapp drei Prozentpunkte. Keita, der nach der ersten Runde die Unterstützung von 22 der 25 unterlegenen Kandidaten erhalten hatte, konnte dagegen seinen Stimmanteil von 40 Prozent in der ersten Runde fast verdoppeln.

Schwierige Aufgabe

Der Urnengang in dem Krisenland war ohne größere Zwischenfälle abgelaufen. Vorwürfe der Wahlfälschung aus dem Lager Cisses wies das Verfassungsgericht zurück.

Auf den 68-jährigen Politikveteran Keita kommt nun die schwierige Aufgabe zu, das durch den 18-monatigen Konflikt zerrissene Land zu einen und den durch den Krieg zerstörten Norden wieder aufzubauen. Im März 2012 hatte eine Gruppe Soldaten den langjährigen Präsidenten Amadou Toumani Toure gestürzt.

Danach hatten Tuareg-Rebellen zusammen mit radikalen Islamisten innerhalb weniger Tage den Norden des westafrikanischen Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Später vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen aus den wichtigsten Städten und verhängten das islamische Recht (Scharia). Als sie im Jänner 2013 weiter nach Süden vorzudringen drohten, intervenierte die französische Armee und stoppte den Vormarsch.  (APA/Reuters, 15.8.2013)