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Neue Zusammenstöße in Bahrain.

Foto: AP/Jamali

Manama - Bei Protesten gegen die sunnitische Herrscherfamilie im Golfstaat Bahrain ist es in der Nacht zum Freitag zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Gegner der Dynastie lieferten sich in mehreren schiitischen Dörfern Straßenschlachten mit der Polizei, wie Augenzeugen am Freitag berichteten. Die Demonstranten warfen demnach Steine und Brandsätze auf Polizisten, die die Angriffe mit Schrotkugeln und Tränengas erwiderten.

Die Demonstranten waren dem Aufruf einer oppositionellen Jugendbewegung gefolgt. "Nieder mit Hamad", riefen sie aus Protest gegen den König, dessen Familie Bahrain seit Jahrzehnten regiert.

"Die Sicherheitskräfte sind gegen eine Terroristengruppe in (dem schiitischen Dorf) Bani Jamra vorgegangen, mehrere ihrer Mitglieder wurden verhaftet", teilte das Innenministerium am späten Donnerstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der Begriff "Terrorist" wird von den Behörden in Bahrain gewöhnlich für Demonstranten verwendet. In dem schiitischen Dorf Bilad Kadim sei eine weitere "Terroristengruppe" daran gehindert worden, eine Bombe zu zünden, teilte das Ministerium weiter mit.

Am Mittwoch hatte die Polizei eine Demonstration nahe der US-Botschaft in der Hauptstadt Manama unterbunden. Die Bevölkerung von Bahrain ist mehrheitlich schiitisch. Bei Protesten gegen die sunnitische Herrscherfamilie wurden seit Februar 2011 nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 80 Menschen getötet. König Hamad bin Issa al-Khalifa verschärfte kürzlich das Versammlungsrecht, Demonstrationen in der Hauptstadt sind seitdem verboten. Er verfügte außerdem härtere Strafen für "Terrorakte". (APA, 16.8.2013)