Murdoch steigt bei "Vice" ein.

Foto: Vice-Cover

Der australische Medienmulti Rupert Murdoch hat sich über seinen Bewegtbildkonzern 21st Century Fox mit 70 Millionen Dollar (rund 52 Millionen Euro) an der Medienmarke "Vice" beteiligt. Laut "Financial Times" gehören dem umstrittenen 82-jährigen damit fünf Prozent von Vice Media. 

Der Erfolg von Vice Media, dessen Wert auf 1,4 Milliarden Dollar geschätzt wird, fußt auf dem 1994 gegründeten Gratismagazin, das sich in seinen Rubriken und Artikeln ganz klar entgegen dem Establishment positionierte. Als junges Medium mit jungen Publikum griff Vice schnell die digitalen Kanäle zur Verbreitung seiner Inhalte auf und entwickelte sich über die Jahre zu einer der wichtigsten globalen Medienmarken für unter Dreißigjährige.

Adage: Konservativ bewertet

Damit begründet etwa das US-Branchenmagazin "Advertising Age" auch seine Einschätzung, Vice sei mit 1,4 Milliarden Dollar bei rund 175 Millionen Dollar Jahresumsatz geradezu konservativ bewertet - auch wenn Vice demnach mehr als fünfmal mehr wert ist als zuletzt etwa die "Washington Post" (und etwas teurer, als die WAZ zuletzt für Springers Regionalzeitungen einsetzte). Adage verweist etwa auf eine Auflage des Gratismagazins von 1,1 Millionen Exemplaren in 27 Ländern.

Kein Vergleich, aber wenn wir schon bei Gratismagazinen sind: Dietrich Mateschitz' Red Bulletin meldet 2,5 Millionen vertriebene Hefte in mehr als einem Dutzend Länder.

Nach dem Einstieg von Murdoch halten Investoren ein Viertel der Vice-Anteile, 75 Prozent werden weiterhin vom "Vice"-Management kontrolliert. (red, derStandard.at, 19.8.2013)