Graz - Eine 28-jährige Frau hat am Montag ihren Ehemann während eines Streits lebensbedrohliche Stichverletzungen mit einem Messer zugefügt. Der 24-Jährige war zuvor mit der Waffe auf seine eigene sechs Monate alte Tochter losgegangen. Die Mutter ging dazwischen und stach dann auf ihren Mann ein, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Dienstag mit.
Der Mann soll am Abend seine Frau und die Kinder - das sechs Monate alte Baby hat ein 19 Monate altes Geschwisterchen - mit dem Umbringen bedroht haben. Dann habe er mit dem Küchenmesser in Richtung des Mädchens gestochen. Da die Mutter aber die Attacke abwehrte, erlitt die Kleine nur oberflächliche Verletzungen.
Mann außer Lebensgefahr
Dann entriss die 28-Jährige dem Vater das Messer und stach ihren Aussagen zufolge "in Todesangst" auf ihn ein. Dabei erlitt er lebensbedrohliche Stichverletzungen im Brustbereich.
Der 24-jährige Mann ist nach der Notoperation im LKH Graz laut Arnulf Rumpold von der Staatsanwaltschaft Graz außer Lebensgefahr. Über die Details des Streites mit seiner Ehefrau war vorerst noch nichts bekannt, jedoch sei der Mann erst kürzlich wegen Körperverletzung und Nötigung seiner Ehefrau vor dem Richter gestanden.
Ermittlungen wegen versuchten Mordes
Die Ehefrau wies nach dem Kampf mehrere Verletzungen auf. Unklar sei laut Rumpold noch, ob ihr diese nicht schon früher zugefügt wurden. Der 24-Jährige werde jedenfalls festgenommen, sobald sich sein Gesundheitszustand bessere.
Danach sollen Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen werden, denn ohne die Abwehr der Attacke durch die Mutter hätte der Fall vermutlich anders ausgesehen, sagte der Staatsanwalt. Geprüft werde aber auch, ob die Messerstiche der 28-Jährigen in Notwehr passierten. Welche Verletzungen das sechs Monate alte Baby davongetragen hat, wissen die Ermittler noch nicht genau. Die Kleine befinde sich jedenfalls zur Untersuchung in der Kinderchirurgie Graz. (APA/red, 20.8.2013)