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Wie schafft man ein gedeihliches Umfeld für Innovation? Einerseits durch genug finanzielle Mittel. Doch das alleine reicht bekanntlich nicht.
Wien/Alpbach - Zum Auftakt der diesjährigen Alpbacher Technologiegespräche lädt Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) am Donnerstag (22.8.) Vertreter österreichischer "Frontrunner-Unternehmen" zu einem "Gipfeltreffen". Die Ministerin will die Unternehmen - von AT&S bis zur Voest Alpine - dazu bringen, ihre Innovationstätigkeit weiter auszubauen, wie es seitens des Ministeriums heißt. Zudem sollen Start-ups durch die Vernetzung mit großen Unternehmen unterstützt werden - für gemeinsame Projekte winkt ein "Kooperationsbonus".
Bereits vor zwei Jahren hat Bures bei den Technologiegesprächen die Initiative "Innovationsland Österreich" gestartet, in deren Rahmen sich 22 Unternehmen verpflichtet haben, ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) bis 2015 um 20 Prozent zu erhöhen. Das Ministerium zog nach zwei Jahren Bilanz: die beteiligten Firmen hätten ihre F&E-Ausgaben bereits um 24 Prozent gesteigert und gleichzeitig beim Umsatz um 22 Prozent sowie der Zahl der Mitarbeiter um elf Prozent zugelegt.
Gründungsdynamik verstärken
Dieses Bekenntnis zur Steigerung der Forschungsausgaben soll nun erneuert und gegebenenfalls ausgeweitet werden. Zudem will Bures gemeinsam mit den Unternehmen die Gründungsdynamik verstärken und die Entwicklungschancen von jungen technologiebasierten Unternehmensgründungen verbessern.
Dazu sei nicht nur Zugang zu Risikokapital wichtig, sondern auch Zugänge zu großen Unternehmen als Referenzkunden. Das Infrastrukturministerium will deshalb gemeinsame Projekte von namhaften forschungstreibenden Unternehmen und Start-ups mit einem "Kooperationsbonus" fördern, die Fördersumme soll in solchen Fällen um 15 Prozent angehoben werden. Zudem will Bures den Erlös aus dem geplanten Verkauf einer Mobilfunklizenz zum Teil für Start-up-Förderung im IKT-Sektor einsetzen.
Sechs Prozent unrealistisch
Wenig hält Bures von der von der ÖVP im Wahlkampf geforderten Forschungsquote von sechs Prozent (derzeit 2,81 Prozent), dies sei "unrealistisch und unfinanzierbar", heißt es seitens des Ministeriums. Nirgendwo auf der Welt gebe es auch nur eine annähernd so hohe Forschungsquote. Um bis 2018 sechs Prozent zu erreichen, müssten die F&E-Ausgaben um 21 Prozent pro Jahr wachsen und 2018 fast 23 Mrd. Euro betragen. Die öffentliche Hand müsste bis dahin kumuliert knapp 32 Mrd. Euro in F&E investieren.
Zu den Unternehmen, die ihre Teilnahme an dem Gipfel zugesagt haben, zählen laut Ministerium u.a. AT&S, AVL List, Baxter, Borealis, FACC, Infineon, KTM, Lenzing, Magna, Rosenbauer, voestalpine, Fronius. (APA, 20.8.2013)