Bild nicht mehr verfügbar.

Horacio Cartes kämpfte früher mit Korruptionsskandalen. Jetzt ist er Paraguays Präsident.

Foto: Reuters

Asunción - Rund 10.000 US-Dollar (7500 Euro) Lohn bekommt der eben angelobte neue Präsident von Paraguay, Horacio Cartes, pro Monat. Als Eigentümer dutzender Unternehmen ist Cartes einer der reichsten Männer des südamerikanischen Landes. Bei seiner Antrittsrede verkündet er, den Lohn für seine fünfjährige Amtszeit einer Kirchengemeinde spenden zu wollen, die ein Spital betreibt.

Das ist in Paraguay, wo etwa 40 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben, nicht nur ein reiner Schritt der Nächstenliebe: Cartes diente in der Diktatur von Alfred Stroessner (1954-1989) und wurde immer wieder mit Korruption und Drogengeschäften in Verbindung gebracht. 2008 wurde er zwar freigesprochen, doch gegen seinen Onkel wird wegen Drogenschmuggel aktuell ermittelt.

Seit er den Gehaltsverzicht öffentlich gemacht hat, überschlagen sich die Medien in seiner Heimat mit Lob. Anders als Kollegen in seiner Colorado-Partei, die sich über die von Cartes überraschend eingesetzte Expertenregierung erzürnen. (red/DER STANDARD, 21.8.2013)