
A1 Technik-Chef Marcus Grausam und Angelika Kofler von GfK Austria präsentieren die 14. Social Impact Studie
Am Mittwoch präsentierte der Mobilfunker A1 gemeinsam mit GfK Austria die 14. Social Impact Studie. Mit diesen Studien werden regelmäßig Nutzungsverhalten und die damit einhergehenden sozialen Veränderungen durch die Verwendung des Internets und Smartphones erhoben. Dieses Jahr stand das Thema "Datenschutz und Datensicherheit" im Mittelpunkt. Befragt wurden 1.000 Handynutzer ab zwölf Jahren.
Vor den NSA-Enthüllungen
Der Befragungszeitraum war Ende Mai bis Anfang Juni. Dies war noch vor den Enthüllungen über die Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA, weshalb A1 und GfK Austria im August noch einmal einige Fragen stellten, um ein besseres Bild von der Situation zu bekommen.
Ein Prozent fühlt sich sicher
Von den österreichischen Handynutzern empfinden nur 12 Prozent ihre Daten als sicher im Internet. Es gibt also ein hohes Bewusstsein, dass die Kontrolle über die eigenen Daten nur sehr beschränkt möglich ist. 33 Prozent geben an, die Daten für überhaupt nicht sicher zu sehen, während nur ein einziges Prozent an Usern sich diesbezüglich sehr sicher im Internet fühlt.
Stärkere Auseinandersetzung - weniger Sorgen
Je öfter das Internet genutzt wird, desto größer auch das Interesse für Datenschutz. 34 Prozent setzen sich "auf jeden Fall" mit dem Thema auseinander, während sich 23 "eher nicht" damit auseinandersetzen. 53 Prozent der Nutzer sorgen sich um ihre persönlichen Daten. Frauen kümmern sich weniger um den Datenschutz, sorgen sich aber mehr. 37 Prozent aller Männer bis 29 Jahre setzen sich mit Datenschutz auseinander und nur neun Prozent sorgen sich deshalb. Bei Frauen sieht es anders aus: Die Auseinandersetzung geben nur 26 Prozent aller Frauen an, während sich aber 19 Prozent sorgen. Hier gilt: Wer sich mit dem Thema stärker auseinandersetzt, hat auch weniger Sorgen.
Apps und Online-Shopping als Gefahr
Als größte Gefahr im Internet sehen 70 Prozent den fehlenden Virenschutz, 61 Prozent den Verlust von Handy oder Laptop und 51 Prozent das Einkaufen im Internet. Auch Apps stellen für 34 Prozent der Handynutzer eine Gefahr dar. Am meisten Angst hat man dabei, dass Kontodaten, Kreditkartendaten oder Finanzdaten wie z.B. Steuerakten ungesichert sind. Über private Kontakte und Emails machen sich nur 47 Prozent der Österreicher sorgen.
Papier-Ausdrucke vor Cloud-Speicher
Hoch scheint die Zahl jener zu sein, die Gegenmaßnahmen treffen: 67 Prozent geben an, eine Firewall zu nutzen, 57 Prozent haben einen kostenlosen Virenschutz. Verschlüsselungssoftware für E-Mails oder andere Daten verwendet hingegen nur jeder fünfte. Die meisten Daten werden immer noch auf dem PC oder Laptop gespeichert, gefolgt von externen Festplatten, USB-Sticks, Papier-Ausdrucken und Handys. Nur sieben Prozent speichern ihre Daten in der Cloud. Nur jeder fünfte österreichische Handyuser nutzt Verschlüsselungsdienste. Dabei nutzen 17 Prozent Sicherheitspakete von Internet- oder Handyanbietern auf dem Laptop oder PC, 21 Prozent Verschlüsselungssoftware für Daten oder E-Mails und neun Prozent Anonymisierungsdienste.
Daten
Bei 60 Prozent der User wären die Daten nach einem Diebstahl oder einem Computerabsturz weg, denn nur 43 Prozent machen Backups. Bei Tablet-Usern sind es 58 Prozent. Diese seien nämlich technikaffiner und würden sich generell mehr Gedanken darüber machen. Immerhin wurden bereits von 14 Prozent aller Nutzer schon einmal Handy oder Laptop/PC gestohlen.
Jeder fünfte ändert Passwort nie
94 Prozent aller Nutzer in Österreich nutzen Passwörter für PC/Laptop, Handy oder Tablet, 50 Prozent nutzen nur ein einziges Passwort für mehrere Accounts im Internet. Jeder fünfte ändert sein Passwort überhaupt nie. Dabei greifen die meisten zu Passwörtern, die auch Sonderzeichen enthalten und halbwegs sicher sind - immerhin 55 Prozent. Dies könnte sich aber auch dadurch erklären, dass die meisten Websites ihre Nutzer mittlerweile zu solchen Passwörtern auffordern oder diese sogar explizit verlangen.
Whatsapp und Facebook
Im Vergleich zu 2011, wo 25 Prozent aller Handynutzer Apps genutzt haben, sind es mittlerweile 50 Prozent. Drei Viertel würden Apps nicht mehr nutzen, wenn ein Sicherheitsrisiko bestehen würde. Einem Viertel der Nutzer ist dies allerdings egal, sie würen diese Apps auch trotz Sicherheitsrisiko nutzen. Besonders beliebt bei den Österreichern sind da Whatsapp und Facebook. (iww, derStandard.at, 21.8.2013)