
Als Berater gefragt: Österreichs Exkanzler Gusenbauer.
"Gusenbauer neuer Berater von Vucic" prangte auf der Titelseite der Belgrader Zeitung Vecernje Novosti vom Mittwoch. Serbiens Vizepremier und der starke Mann in der Koalitionsregierung, Aleksandar Vucic, habe mehrmals mit dem österreichischen Exkanzler gesprochen, schreibt die Zeitung - Alfred Gusenbauer sei "nahe daran" Berater der serbischen Regierung für Politik, Wirtschaft und EU-Integration zu werden.
Gusenbauer ist nur einer von mehreren europäischen Exspitzenpolitikern, die seit Beginn der Regierungsumbildung in Belgrad als mögliche Berater, Funktionäre oder gar Minister genannt wurden. Darunter sind auch der skandalträchtige Exchef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn und der frühere britische Industrie- und Handelsminister Stephen Byers.
Vucic hat mehrmals betont, dass die serbische Regierung ausländische Experten anheuern werde; vor allem im Wirtschaftsbereich, aber auch Experten, um den EU-Integrationsprozess voranzutreiben. Drei Minister mussten bis jetzt zurücktreten, mindestens drei weitere könnten den Laufpass noch erhalten. Bis Monatsende sollte die Umbildung der Regierung abgeschlossen sein.
Exkanzler Gusenbauer (SPÖ) bestätigte der APA in einem Schreiben, von der serbischen Regierung eingeladen worden zu sein, diese auf dem Weg in die EU zu beraten und zu unterstützen. Deshalb habe er Vucic am Freitag in Belgrad getroffen. Es sei keine Vereinbarung abgeschlossen worden, der Kooperation mit Belgrad sehe er aber positiv entgegen. (Andrej Ivanji, DER STANDARD, 22.8.2013)