So erschienen die Buchstaben BRAINS im Hirn.

Illu.: Schoemakers

Nijmegen - Immer höher auflösendere Scans können die Aktivität unseres Denkorgans und seiner Areale immer genauer entschlüsseln. Die Aufnahmen der Hirnforschung verraten längst nicht mehr nur, welche Hirnregionen gerade aktiv sind. Sie erlauben mittlerweile auch erste Rückschlüsse darauf, was wir gerade konkret denken oder fühlen.

Forscher um Sanne Schoemakers von der niederländischen Radboud Uni Nijmegen haben nun einen weiteren Schritt in Richtung "Gedankenlesen" gemacht: Sie konnten erstmals mit Hirnscans auslesen, welche Buchstaben eine Versuchsperson gerade liest. Für ihre Versuche verwendeten die Forscher die funktionelle Magnetresonanztomografie, die anzeigt, welche Hirnbereiche besonders aktiv sind.

Sehrinde in winzige Würfel zerlegt

Um noch detaillierte Analysen vornehmen zu können, teilten die Wissenschafter die gesamte Sehrinde in winzige Würfel ein, sogenannte Voxel, die je zwei Millimeter lang, breit und hoch sind. Ein spezielles Computerprogramm las die Voxel-Daten aus - ausgestattet mit dem Wissen, wie die verschiedenen Buchstaben aussehen.

Wie Schoemakers und Kollegen im Fachblatt "NeuroImage" schreiben, konnten sie nach einigen Lerndurchgängen tatsächlich die jeweiligen gelesenen Buchstaben per Hirnscan erkennen. (tasch, DER STANDARD, 22.8.2013)