
Um das Ochsenkreuz rankt sich eine Jahrhunderte alte Legende.
Die schönsten Orte sind oft jene, die schwer zu erreichen sind - garantieren sie doch nicht nur Einsamkeit, sondern gelegentlich sogar magische Momente. Ein solches Plätzchen befindet sich am Ostufer des Wolfgangsees nahe Fürberg. "Ochsenkreuz" wird das Felsinselchen mit einem Marterl drauf genannt.
Der Legende nach soll vor mehreren hundert Jahren einem Bauern ein Ochse ausgebüxt und in den See geraten sein. Der Nichtschwimmer hechtete ihm nach, um ihn nicht zu verlieren. Daraufhin zog ihn das Tier durch den See, ehe es auf der Insel zur Ruhe kam. Zum Dank errichtete der Bauer dort den Bildstock.
Dem Felsen kann man sich auf dreierlei Wegen nähern. Entweder man folgt in Fürberg dem Schild Ochsenkreuz und wandert den schmalen Pfad auf dem Uferfelsen entlang - so lange, bis sich ein herrlicher Ausblick auf den im Sommer karibisch türkisen See und die kleine Insel bietet. Bequemer ist es natürlich mit dem Elektroboot von Sankt Gilgen aus.
Die schönste Art der Annäherung aber: Man schwimmt von Fürberg aus in 30 Minuten zum Ziel. Wer nach der Rückkehr so hungrig ist wie dereinst der gerettete Bauer, kehrt im Gasthof Fürberg ein. (bau, DER STANDARD, Rondo, 23.8.2013)