Oslo/Moskau/Stockholm - Aus Protest gegen die schwulenfeindliche Politik Russlands haben Unbekannte die Zebrastreifen vor der russischen Botschaft in Oslo in den Regenbogenfarben angemalt. Die Regenbogenfahne gilt Lesben und Schwulen als Symbol. Die norwegische Polizei sagte, sie wolle die Farbe schnell wieder beseitigen.
Der Pressesekretär der Russischen Botschaft wollte den Farbenstreich nicht kommentieren. Gegenüber dem norwegischen Fernsehsender NRK sagte Pjotr Swirin: "Das ist norwegisches Territorium der norwegischen Bürger. Sie können machen, was sie wollen. Wenn die norwegische Polizei meint, das ist in Ordnung, ist das auch für uns okay." Russland steht nach der Einführung eines Anti-Homosexuellen-Gesetzes international in der Kritik. Vor allem in westlichen Medien hatte das Gesetz hohe Wellen geschlagen.
Bunte Hosenträger fliegen raus
Erst am Mittwochabend hatte der US-Journalist James Kirchick im russischen Fernsehen in einer Live-Sendung die Diskriminierung Homosexueller kritisiert. Er könne "nicht schweigen im Angesicht des Bösen", sagte der offen schwule Reporter, der am Mittwochabend auf dem englischsprachigen Staatskanal RT mit Hosenträgern in Regenbogenfarben auftrat. Nach heftiger Kritik am russischen Parlament, Präsident Wladimir Putin und unkritischen russischen Medien wurde Kirchick, der aus Stockholm zugeschaltet war, anschließend ausgeblendet. (APA, 22.08.2013)