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The fat lady sang.

Foto: APA/Parigger

Hamburg - Nach langem Tauziehen haben sich der deutsche Bundesligist Hamburger SV und Paul Scharner mit sofortiger Wirkung getrennt. Wie die Hamburger via Twitter ("Alles Gute, Paul!") mitteilten, wurde der noch bis zum Saisonende laufende Vertrag am Freitag aufgelöst.

In den vergangenen Wochen hatte es massive Differenzen zwischen Scharner und dem HSV gegeben. Der Ex-ÖFB-Teamspieler beklagte sich darüber, dass er bei den Hanseaten keine faire Chance bekommen habe, und drohte sogar mit "Krieg". Zuletzt kam es zu Streitigkeiten über eine kolportierte Abfindung von knapp 500.000 Euro, die Scharner aber ablehnte, weil er sie zurückzahlen hätte müssen, sobald er zu einem anderen Verein gewechselt wäre.

Nun dürften alle Unstimmigkeiten beseitigt sein. "Zwischen dem HSV und mir ist jetzt alles geklärt. Bekanntlich trifft man sich immer mindestens zweimal im Leben, und ich freue mich daher, dass wir eine faire Lösung gefunden haben. Ich wünsche dem HSV alles Gute und viel Erfolg in der Zukunft", sagte der Innenverteidiger.

Alles gut

Auch Sportchef Oliver Kreuzer schlug versöhnliche Töne an. "Mir war immer klar, dass die zuletzt getätigten Äußerungen von Paul auf eine menschlich nachvollziehbare Enttäuschung zurückzuführen waren. Er ist ein charakterlich und sportlich einwandfreier Spieler. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg von Herzen alles Gute."

Scharner kam im Sommer des Vorjahres ablösefrei von West Bromwich Albion zum HSV. Zunächst von einer Knieverletzung gebremst, brachte es der 33-Jährige im Herbst nur auf 49 Einsatzminuten in Pflichtspielen, ehe er im Winter leihweise zu Wigan wechselte. Mit den "Latics" gewann Scharner im Mai den FA-Cup.

Alles schlecht

Bei den Hamburgern geht nach dem schwachen Saisonstart indes bereits wieder alles drunter und drüber. "Ohne Strukturreformen stehe ich als Investor nicht mehr zur Verfügung", verlautbarte nun Milliardär Klaus-Michael Kühne im Hamburger Abendblatt. Noch vor knapp einem Jahr hatte er die Rückkehr von Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart in die Hansestadt großzügig mit einem Griff in seine Privatschatulle unterstützt.

Sein Vorschlag: Felix Magath holen. Magath, der bei den Hanseaten schon als Spieler, Manager und Trainer tätig war, solle erst als Berater werken und nach einer Strukturreform an die Vereinsspitze rücken: "Er könnte dem HSV dringend benötigte neue Impulse geben."

Von den aktuellen Führungskräften beim schwer verschuldeten HSV hält in der in der Schweiz lebende Spediteur Kühne nichts. "Ich bin maßlos enttäuscht von Trainer Thorsten Fink, seine Entscheidungen sind für mich unverständlich", sagte Kühne, der den neuen Sportchef Oliver Kreuzer als "Drittliga-Manager" bezeichnete, der "nicht der richtige Mann am richtigen Ort" sei. (sid/APA, 23.8.2013)