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Seit fast drei Monaten sorgt die NSA-Spähaffäre für Aufregung. Der frühere Mitarbeiter einer NSA-Vertragsfirma Edward Snowden brachte mithilfe des "Guardian" eines der umfassendsten Spionageprogramme der USA ans Licht. Seither wurden laufend neue Informationen aufdeckt. Um nicht den Überblick zu verlieren, wird nocheinmal zusammgefasst, wie Prism laut den aufgedeckten Unterlagen funktioniert:
Zugang zu Anbietern
Das Überwachungsprogramm "Prism" gibt dem US-Militärgeheimdienst NSA nach Angaben des Informanten Edward Snowden direkten Zugang zur Internetkommunikation über verschiedene Anbieter. Neun Firmen bzw. Dienste arbeiten angeblich mit der NSA zusammen: Microsoft, Google, Yahoo, Facebook, PalTalk, YouTube, Skype, AOL und Apple.
Überwachung von Nicht-US-Bürgern
Das Abschöpfen der Informationen geht nach einer von Snowden enthüllten NSA-Präsentation so: Ein NSA-Mitarbeiter tippt eine Anfrage in das Programm ein. Ein NSA-Kollege bestätigt, dass die Abfrage geheimdienstlich notwendig ist und dass anzunehmen ist, dass die Zielperson nicht in den USA oder US-Bürger ist. Die Überwachung von Amerikanern ist dem NSA nämlich untersagt. Sie geschieht jedoch mitunter "irrtümlich" oder "zufällig", wie auch die US-Regierung zugegeben hat.
Unternehmen widersprechen
Die Datenabfrage soll über die US-Bundespolizei FBI erfolgen, die Ausrüstung direkt bei den Internetfirmen stehen habe. Das FBI greife Informationen direkt von den Unternehmen ab und gebe die Daten an den Geheimdienst weiter. Das widerspricht der Darstellung der Firmen. Google, Yahoo, Facebook und Microsoft hatten seit Bekanntwerden der Überwachungsprogramme betont, der Regierung keinen direkten Zugang zu ihren Computern zu gewähren.
Datenanalyse
Die Daten werden mithilfe spezialisierter Programme analysiert. So werden Sprachdateien mit dem Programm "Nucleon" und Daten zum Surfverhalten mit "Marina" gefiltert. Das Programm "Conveyance" soll sicherstellen, dass US-Bürger nicht überwacht werden.
Millionenzahlungen
Die NSA hat dem "Guardian" zufolge Google, Microsoft, Yahoo und anderen Unternehmen Millionenbeträge für die Anpassung ihrer Technik an die Geheimdienstanforderungen gezahlt. Google betont, nicht an "Prism" teilgenommen zu haben; die Firma wird in Snowdens NSA-Akten als "PRISM-Provider" erwähnt. (APA, 25.8.2013)