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Der war wieder nicht drin.

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Erlebt der  HSV nach 50 Jahren als ständiger Gast in der Bundesliga ein bitteres Jubiläum?

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München - Bayern München hat auch im dritten Meisterschaftsspiel der deutschen Fußball-Bundesliga nichts anbrennen lassen. Beim 2:0-Erfolg im Derby gegen den 1. FC Nürnberg konnte sich der Champions-League-Sieger am Samstag sogar den Luxus leisten, in Person von David Alaba einen Elfmeter zu vergeben. Die Truppe von Chefcoach Josep Guardiola ist nun schon 28 Ligaspiele ungeschlagen und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf.

Ein Jahr nach dem bitteren Elfmeter-Drama im verlorenen Champions-League-Finale gegen Chelsea haben die Bayern, bei denen Mario Götze bei seinem Debüt nicht groß auffiel, wieder ein Problem mit den Schüssen vom Punkt. Der schwach geschossene Foulelfmeter von Alaba, den Raphael Schäfer halten konnte, war bereits der zweite Fehlversuch in der noch jungen Saison. Von den jüngsten vier Strafstößen in der Bundesliga haben die Münchner sogar drei vergeben.

In der ersten Runde war beim 3:1 gegen Mönchengladbach Thomas Müller an Gladbach-Goalie Marc-Andre ter Stegen gescheitert. Alaba hatte gleich darauf vom Punkt getroffen. Seinen ersten Elfmeter hatte der Österreicher davor am 6. April beim vorzeitigen Münchner Titelgewinn in Frankfurt verschossen, als er beim 1:0-Sieg der Bayern an den Pfosten zielte. Alabas Elfmeterquote steht nun bei drei Treffern aus fünf Versuchen.

Bayern ohne Thiago

Durch die Fehlversuche in der laufenden Saison könnte jetzt auch Arjen Robben wieder als Elferschütze zum Zug kommen. "Ich bin immer bereit", sagte der Niederländer. Robben machte gegen Nürnberg nach einem schönen Solo mit dem 2:0 (78.) endgültig den Sack zu. Mann des Spiels war aber 1:0-Schütze Franck Ribery (69.), der zum ersten Mal in der Liga per Kopf traf.

"Das war emotional und komisch für mich, ein super Kopfball, ein wunderbares Tor und so wichtig", berichtete Ribery. "Man hat heute wieder gesehen, dass er Extraklasse darstellt", lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Franzosen. Die neun Punkte zum Saisonstart seien wunderbar. Bereits am Dienstag haben die Münchner die Chance, ihre makellose Saisonbilanz beim SC Freiburg weiter auszubauen. Ob mit einem schönen Spiel oder nicht, ist für die Bayern nicht so wichtig. "Im Moment sind die Siege wichtig. Die Spielweise wird wichtiger sein im Mai und Juni, wenn die Titel vergeben werden", sagte Guardiola, dessen Truppe 74 Prozent Ballbesitz hatte.

Neuzugang Thiago wird längere Zeit nicht mitkicken können. Der Mittelfeldakteur hat sich gegen Nürnberg einen Riss des Syndesmosebandes im rechten Bein zugezogen, wie der deutsche Rekordmeister am Sonntag mitteilte. Der spanische U21-Europameister bekam in der zweiten Hälfte bei einem Zweikampf einen Tritt ab und wurde wenig später gegen Thomas Müller ausgewechselt. Der 22-jährige soll am Montag in München operiert werden und wird voraussichtlich für sieben Wochen ausfallen.

Pogerl im Pech

Die Nürnberger mit Emanuel Pogatetz hatten mit einem Aluminiumtreffer in der Anfangsphase Pech, am Ende setzte sich die größere Klasse der Münchner durch. "Da ist uns ein bisschen der Sprit ausgegangen. Gerade in Ballbesitz ist Bayern eine Maschine", sagte Nürnberg-Coach Michael Wiesinger.

Genauso wie die Bayern halten neben Borussia Dortmund auch Bayer Leverkusen und etwas überraschend auch Mainz noch beim Punktemaximum. Mit einem überragenden Stefan Kießling bezwang die Werkself Mönchengladbach mit dem Torschützen Martin Stranzl 4:2. Neben Kießling gefiel auch Doppeltorschütze Sidney Sam, der sein seit elf Partien unbesiegtes Team zum achten Sieg in Serie führte. "Das ist eine Superserie", meinte Kießling.

Die Mainzer prolongierten mit Julian Baumgartlinger ihren Saisonstart nach Maß mit einem 2:0 gegen Wolfsburg. "Dieses Spiel roch nicht nach einem Heimsieg, insofern ist das für uns eine tolle Momentaufnahme", meinte Mainz-Coach Thomas Tuchel. Die Mainzer profitierten auch von der Gelb-Roten Karte für Wolfsburgs Luiz Gustavo. "Da muss Luiz einfach cleverer sein, er hat der Mannschaft geschadet", fand Wolfsburg-Manager Klaus Allofs kritische Worte für den Ex-Münchner.

Schicksalsspiel Saloniki

Die Wolfsburger haben damit weiter erst drei Zähler auf dem Konto. Noch schlechter schaut es für Schalke 04 aus. Die Gelsenkirchner verloren bei Hannover mit 1:2 und zudem ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs (Gelb-Rot) und Kapitän Benedikt Höwedes (Rot) durch Ausschlüsse. Sollte jetzt auch noch die Champions League im Play-off-Rückspiel in Saloniki verpasst werden, könnte es ungemütlich für Trainer Jens Keller werden. "Ein Punkt aus drei Spielen ist nicht das, was Schalke erwartet. Deshalb ist der Druck enorm. Aber wir müssen uns dem Druck stellen", sagte der Schalke-Trainer.

Nicht minder problematisch ist die Situation für den Hamburger SV, der ebenfalls erst einen Punkt gesammelt hat und beim 0:1 auswärts gegen Aufsteiger Hertha BSC leer ausging. Trainer Thorsten Fink wollte nach den ganzen Turbulenzen unter der Woche von einer Krise jedoch nichts wissen und attestierte seinem Team ein "kämpferisch sehr gutes Spiel". Kapitän Rafael van der Vaart sprach nach der Niederlage durch den Treffer von Adrian Ramos hingegen von einem Fehlstart. (APA, 25.8.2013)