Wien - Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will eine finanzielle Beteiligung des Bundes an der Paracelsus Medizinischen Universität (PMU) Salzburg zumindest diskutieren. "Wir können auf einem Gipfel darüber reden, wie Salzburg gestärkt werden kann", so Faymann laut "Salzburger Nachrichten" (Montag-Ausgabe). Im Zuge der geplanten Einrichtung einer Medizin-Fakultät an der Uni Linz hatte Salzburg für die unter anderem durch Landesmittel finanzierte Privatuni ebenfalls eine Beteiligung des Bundes eingefordert und sogar mit einem Gang zum Verfassungsgerichtshof (VfGH) gedroht.
Grundsätzlich ist dem Bund die Finanzierung von Privatuniversitäten gesetzlich verboten. Davon gebe es aber eine Ausnahmebestimmung bei öffentlichem Interesse, so Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) am Rande einer Pressekonferenz am Montag zur APA. Diese Ausnahmeregelung sei allerdings noch nie angewandt worden: "Das muss man sich genau überlegen."
Salzburg habe seine Anliegen schon mehrfach an ihn herangetragen, meinte der Minister. Wenn ein Bundesland meine, ungleich behandelt zu werden, müsse man das ernstnehmen, betonte Töchterle. Aufgrund des Auslaufens der Verträge zum klinischen Mehraufwand in den kommenden Jahren müsse diese Frage für alle Standorte neu geregelt werden. "Da müssen wir ohnehin etwas tun." Salzburg argumentiere damit, dass an seinem Landeskrankenhaus auch Forschung betrieben werde und wolle dies wie die Bundesländer mit öffentlichen Medizin-Unis abgegolten bekommen. (APA, 26.8.2013)