Wien - Die SPÖ will die Mittel für den Ausbau der ganztägigen Schulformen erneut verdoppeln. Bis 2018 sollen 320 Millionen Euro pro Jahr investiert werden, erklärten Bundeskanzler Werner Faymann laut "Salzburger Nachrichten" und Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos in einer Aussendung. Derzeit werden 80 Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau der Ganztagsschulen aufgewendet, ab 2014 sollten es bis 2018 eigentlich 160 Millionen Euro sein.
Erst im Juni wurde mit den Landeshauptleuten die Verdoppelung der jährlichen Mittel bis 2018 auf 160 Millionen Euro fixiert. Dadurch sollte bis zum Schuljahr 2018/19 die Zahl der Plätze von derzeit 119.000 auf 200.000 steigen. Dann würden 30 Prozent der Sechs- bis 14-Jährigen ein Angebot vorfinden, derzeit sind es 17,6 Prozent.
"Die Bildungsdiskussion zeichnet sich dadurch aus, dass sie zu langsam geht", begründete Faymann seinen Vorstoß. Darabos nannte den Ausbau der ganztägigen Schulen eine "zentrale Maßnahme für mehr Chancengerechtigkeit und beste Chancen unserer Kinder. Denn gerade die von der SPÖ favorisierten Ganztagsschulen in verschränkter Form bieten eine optimale Aufteilung zwischen Lern-und Freizeit und ermöglichen eine intensive Förderung unserer Kinder unabhängig von Herkunft und Einkommen der Eltern."
Rauch: "Populismus"
"SPÖ-Populismus in Reinkultur" ortet ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch in der Faymann-Forderung. Mit diesem "jüngsten Marketing-Gag" arbeite die SPÖ "stur an den Interessen der Österreicherinnen und Österreicher vorbei", so Rauch in einer Aussendung.
"Woher soll dieses Geld jetzt wieder kommen?", fragte der ÖVP-Generalsekretär. "Der SPÖ fällt nie etwas anderes ein, als Geld zu verteilen, das ihr nicht gehört. Steuern zu erhöhen, die Mittelstand und Familien belasten oder so wie heute: Maßnahmen zu fordern, die keiner will." Die Mittel für den Ausbau der Tagesbetreuung seien gerade erst erhöht worden. Damit werde sichergestellt, dass jedes Kind, das einen Platz in der schulischen Tagesbetreuung brauche, auch ein Angebot in zumutbarer Nähe zum Wohnort zur Verfügung stehe. Keinesfalls dürfe den Eltern oder Kinder eine "Zwangsverpflichtung" auferlegt werden, den Nachmittag in Schulen abzusitzen. (APA, 26.8.2013)