Eine Woche nach seiner Eröffnung wurde das Integrationszentrum in Salzburg mit rechten Sprüchen beschmiert.

Foto: Integrationszentrum

Salzburg – Wien, Graz, Linz, Salzburg – seit Wochen eröffnet Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) in Österreichs Landeshauptstädten sogenannte "Welcome Desks" für Zuwanderer. Der Sinn: Sie sollen Erstanlaufstelle und Informationsdrehscheibe sein – und Zuwanderern das Gefühl des Willkommenseins vermitteln. Dieses Gefühl dürfte in Salzburg aber so gar nicht ankommen. Nur eine Woche nach Eröffnung wurde das Integrationszentrum von Unbekannten mit rechten Parolen beschmiert.

"Hochkultur statt Multikultur" steht da geschrieben, oder "14 Words" – was als eine besonders in den USA, mittlerweile aber auch in Europa gebrauchte verschleiernde rassistische Umschreibung verstanden wird und sich auf einen Satz des US-amerikanischen Rechtsterroristen und Rassisten David Eden Lane bezieht: "Wir müssen den Fortbestand unseres Volkes und die Zukunft weißer Kinder sichern." Es gebe Probleme bei der Zuwanderung, und es wurde jahrelang viel verabsäumt, gesteht Sebastian Kurz ein. Aber: "Daher machen wir ja unsere Arbeit."

Der Staatssekretär sieht bei dem Geschmiere auf dem Integrationszentrum eine Mitverantwortung der FPÖ und ihres Parteichefs Heinz-Christian Strache. Diese hatten bereits vor Wochen gegen den "Welcome-Desk" gewettert und stattdessen einen "Goodbye-Desk" gefordert.

"Verantwortungslose Hetzerei"

Auch wenn es unterschiedliche Sichtweisen über einen direkten Zusammenhang zwischen politisch hetzenden Aussagen und möglicherweise daraus folgenden rechtsextremen Straftaten gebe, sei die "Hetzerei der FPÖ verantwortungslos", sagt Kurz. Das Integrationszentrum Salzburg hat eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. (nik/DER STANDARD, 27.8.2013)