Viele Italiener verbrachten heuer den Urlaub zu Hause.

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Die Wirtschaftskrise in Italien spiegelt sich auch im Urlaubsverhalten. So sind heuer nur knapp ein Drittel aller Italiener auf Urlaub gefahren, 2008 waren es noch 50 Prozent. Dabei hat die Anzahl der Kurzurlauber gegenüber den Vorjahren kräftig zugelegt.

Italiener sparen

Laut dem Verbraucherverband Federconsumatori werden die Italiener in der Tourismussaison 2013 bis zu acht Prozent weniger ausgeben als 2012, als bereits ein drastischer Rückgang der Nächtigungen verzeichnet wurde. Im Durchschnitt gab jeder Italiener für seinen Sommerurlaub im Inland 650 Euro und für den Urlaub im Ausland 1.062 Euro aus. Favoriten waren in dieser Saison Bed&Breakfast sowie Ferienwohnungen, Dreisternehotels hingegen zählten zu den Verlierern.

Dass die Italiener sparen, bestätigte auch Michael Strasser, Leiter der Österreich Werbung in Mailand. Die Nächtigungen der Italiener gingen im Zeitraum Mai bis Juli in Österreich um acht Prozent zurück. Das ist aber weniger als etwa im Konkurrenzland Schweiz (minus zehn Prozent). "Abgerechnet wird erst Ende der Saison, ich erwarte mir in den Herbstmonaten noch einen Aufschwung", sagte Strasser dem Standard.

Liebe zu Wien

Die Italiener blieben vor allem Wien treu. Impulse erwartet Strasser auch von der Fluggesellschaft Alitalia, die ab 28. Oktober wieder mit täglichen Direktflügen von Mailand nach Wien startet. Gemeinsam mit Alitalia wird die Österreich Werbung dann Sonderpakete für italienische Touristen schnüren.

Zwar erwarten Tourismusexperten heuer noch keine Trendwende, die Krise der vergangenen drei Jahre soll aber zumindest entschärft werden. Laut Hotelierfachverband Federalberghi sind die Nächtigungen ausländischer Gäste im Sommer um bis zu vier Prozent gestiegen. Favoriten waren insbesondere Inseldestinationen wie Sizilien und Sardinien. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD, 28.8.2013)