Was wurde nicht alles befürchtet, als Frank Stronach die Wiener Austria 2007 verließ. Böse Zungen sprachen von einer Zukunft in der Regionalliga. Geworden ist es, wenn auch mit Bauchweh, die Champions League. 32 Mannschaften begeben sich dort auf ein Niveau, das selbst die Fußball-WM in den Schatten stellt. Es ist jener Olymp, an dem nicht nur Stronach, sondern auch Red Bull Salzburg jahrelang verzweifelte. 

Dass nun die Austria als erstes österreichisches Team seit acht Jahren antreten darf, ist nicht nur der günstigen Auslosung, sondern auch der Arbeit der Vorstände Markus Kraetschmer und Thomas Parits geschuldet. Selbst in sportlichen Schwächephasen blieben sie ihrer Philosophie treu: hungrige Spieler, keine finanziellen Abenteuer, nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur. Man hat nach Stronach gelernt, effizient zu arbeiten.

Aber bleiben wir nüchtern: Die Austria ist in der Champions League nur Gast, ihr Zuhause die Europa League. Man ist auch kein Pessimist, wenn man im Herbst mit dem letzten Gruppenplatz rechnet, ein Blick auf die Teilnehmer ringt Respekt ab.

Der Wert des Erreichten bleibt trotzdem immens: Aussichtslosigkeit wurde durch Perspektive ersetzt. Es ist wieder machbar. Auch oder gerade für Salzburg, wo sich die Millionen endlich mit Konzepten paaren. Die Hymne der Champions League könnte künftig regelmäßiger in Österreich zu hören sein. Die Saat ist gelegt. (Philip Bauer, DER STANDARD, 28.8.2013)