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Die Website der "New York Times" ist nach wie vor offline.
Die US-Tageszeitung "New York Times" ist Opfer einer Hackerattacke geworden. Die Website des renommierten Blattes sei offenbar wegen einer "bösartigen Attacke von außen" nicht mehr aufzurufen, meldete Sprecherin Eileen Murphy am Dienstag über Twitter.
Syrian Electronic Army
Laut dem Sicherheitsexperten Matt Johansen von Whitehat Security dürfte der Angriff auf das Konto der Syrian Electronic Army (SEA) gehen, die den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad unterstützt. Ein Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über eine Militärintervention britischer und US-amerikanischer Truppen in Syrien scheint also sehr wahrscheinlich.
Ablauf
Die Attacke dürfte über "DNS-Highjacking" erfolgt sein, bei dem der Domain-Namen-Eintrag auf eine falsche IP-Adresse umgeleitet wird. Das lässt sich zwar relativ leicht wieder rückgängig machen, es dauert aber einige Stunden, bis sich das zu allen DNS-Servern "herumgesprochen" hat. Die Hacker nutzten offenbar ein gestohlenes Passwort eines Handelspartners von Melboune IT. Das Aktivieren zusätzlicher Sicherheits-Mechanismen hätte eine solche Attacke verhindert, sie waren aber nicht eingeschaltet.
Parallel zum Angriff auf die "New York Times" wurden auch Twitter und die britische Ausgabe der "Huffington Post" attackiert. Bei Twitter war die Domain twimg.com betroffen, wodurch einige Zeit lang keine bei Twitter selbst hochgeladenen Bilder auf dem Kurznachrichtendienst zu sehen waren.
Wiederholung
Die syrischen Hacker hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche Medien angegriffen, darunter die Nachrichtenagenturen AFP und AP sowie die britische BBC und die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Besonders spektakulär war der Angriff auf AP Ende April: Dabei verbreiteten die Hacker über das Twitter-Konto der Nachrichtenagentur die Fehlinformation: "Zwei Explosionen im Weißen Haus, Obama verletzt". Die US-Börse stürzte daraufhin kurzzeitig ab.
Bekenntnis zu Hackerangriffen
Die Organisation wirft arabischen und westlichen Medien vor, falsche Informationen über die Ereignisse in Syrien zu verbreiten. In der Vergangenheit hatte sich die Gruppe bereits zu Hackerangriffen auf die Websites von Sky News Arabia und al-Jazeera Mobile sowie auf die Seiten von Regierungen in der Region bekannt. (APA/red, derStandard.at, 28.8.2013)
Update 17:00: Über die IP-Adresse http://170.149.168.130/ ist Teile der New York Times erreichbar.