Der ORF hat da jetzt ein kleines Problem mit der geschätzten Zillion Wahlkonfrontationen ("Jeder gegen jeden"), die er in den nächsten Wochen auf uns loslassen wird: Nach der Faymann-Spindelegger-Diskussion vom Montag auf Puls 4 fiebert man eigentlich den kommenden Sensationen nicht wirklich entgegen.

Glawischnig gegen Strache am Donnerstag, na ja. Die beiden nehmen sich gegenseitig wohl kaum Wähler weg, weil die aus jeweils diametral anderen weltanschaulichen Ecken kommen. Dann kommt Frank Stronach gegen Josef Bucher. Zahlt sich nur aus, hineinzuschauen, wenn Frank seine Frank-Nummer macht. Die Konfrontationen, an denen Stronach teilnimmt (zum Beispiel Faymann gegen Stronach, Spindelegger gegen Stronach, Strache gegen Stronach), haben wahrscheinlich einen gewissen Unterhaltungswert. Beim Rest hat man schon vorher das Gefühl, nichts zu versäumen (immerhin werden es insgesamt 15 Konfrontationen). Und die Frage, wer jetzt das Land in eine bessere Zukunft führen kann, Faymann oder Spindelegger, hat sich eigentlich mit der Puls-4-Diskussion schon erledigt.

Dann gibt es zusätzlich noch so ein neues Format im ORF, wo ein Redakteur die sechs Spitzenkandidaten in einem alten Mercedes herumfährt und mit ihnen - was genau bespricht, was wir aus ihrem Mund noch nicht wissen? Könnte hier ein ganz kleiner Overkill an Politikerpräsenz im ORF vorliegen? (Hans Rauscher, DER STANDARD, 29.8.2013)