
Der Salzburger Bauernherbst war von Beginn an sehr erfolgreich.
In jener Zeit, die oft mit den Attributen "gut" und "alt" versehen wird, gab es landauf, landab religiös motivierte Erntedankfeste. Die findigen Salzburger Touristiker machten daraus vor knapp zwei Jahrzehnten den "Bauernherbst".
Das Konzept ist einfach: Lokale Kultur, gepaart mit regionaler Kulinarik, und alles eingebettet in einen landesweiten Werbeauftritt. Der Erfolg des Einfachen ließ sogar die hartgesottene und erfolgsverwöhnte Salzburger Fremdenverkehrswirtschaft staunen: Mehr als eine halbe Million Besucher strömen zu den hunderten Festen, Bauernmärkten, Partys und Trachtenclubbings in mehr als 70 Salzburger Gemeinden. Wertschöpfung rund 160 Millionen Euro. Und das Beste daran: Man blieb halbwegs authentisch. Mehr als zwei Drittel der Besucher sind Einheimische, da sind Gäste noch "Gäste" und nicht einfach nur "Fremde".
Heuer dauert der Salzburger Bauernherbst bis 27. Oktober. Das Motto lautet "G'sund". Naheliegend, dass es da ums Essen geht. Aber nicht nur: Auch die Traditionelle Europäische Heilkunde zeigt, was sie kann. Der Bauernherbst präsentiert die Hollersalbe aus der Fuschlsee-Region ebenso wie die Pinzgauer Murmeltiersalbe ("Mankeifettn"). (Thomas Neuhold, DER STANDARD, Rondo, 30.8.2013)