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Die meisten Österreicher schätzen ihre Mundgesundheit als gut ein - auch wenn es in der Realität öfter einmal schmerzt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die überwiegende Mehrheit der Österreicher schätzt ihre Mundgesundheit als gut ein - Frauen, Jüngere und Personen mit höherer Bildung besser als der Rest. Laut einer von Colgate in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie mit 700 Teilnehmern fühlt sich der Großteil gut informiert und stellt den Zahnärzten ein gutes Zeugnis aus, wenngleich der Wunsch nach individueller Beratung deutlich erkennbar ist.

Fragt man allerdings nach, mit welchen Zahnproblemen die Österreicher konfrontiert sind, ergibt sich ein differenziertes Bild: 38 Prozent geben an, unter Karies zu leiden, ein Drittel nennt Zahnfleischprobleme, und gut ein Viertel klagt über schmerzempfindliche Zähne. Die Frühindikatoren einer Zahnfleischerkrankung sind nicht ausreichend bekannt. Immerhin 56 Prozent leiden unter einem oder mehreren Anzeichen für Zahnfleischprobleme. Bei einem Drittel blutet das Zahnfleisch, und jeweils 18 Prozent leiden sogar an Zahnfleischschwund und Mundgeruch. 

Viele Zahnfleisch-Erkrankungen

Das Bewusstsein für Mundgesundheit ist laut der Studie zwar generell besser geworden. Dennoch bedarf es in einigen Bereichen noch besonderer Aufklärung, etwa bei Zahnfleisch-Erkrankungen. Viele erkennen nicht die Risiken und Frühindikatoren einer Gingivitis oder Parodontitis. 32 Prozent gaben an, ihr Zahnfleisch würde beim Zähneputzen bluten, jeweils 18 Prozent bemerken einen Zahnfleischschwund oder Mundgeruch. Elf Prozent klagen über geschwollenes Zahnfleisch, und neun Prozent beobachten eine Lockerung der Zähne.

"Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, liegt straff um die Zähne, blutet nicht nach dem Essen, dem Putzen oder der Zahnzwischenraum-Reinigung und ist nicht empfindlich", sagt Wolfgang Kopp, Prophylaxereferent der Zahnärztekammer Österreich und Partner im Monat der Mundgesundheit. 

Vorsorge könnte besser sein 

84 Prozent der Befragten geben an, zweimal am Tag die Zähne zu putzen, und 69 Prozent sagen, sie würden regelmäßig die Zahnbürste wechseln. 60 Prozent meinen, sie würden einmal pro Monat oder jeden zweiten Monat die Zahnbürste erneuern. Eine Mundspülung benutzt immerhin jeder Zweite, allerdings nur 30 Prozent der Befragten auch regelmäßig. Gut ein Drittel verwendet eine Zahnseide, allerdings nur 1,5 Prozent tatsächlich auch jeden Tag.

Insgesamt 86 Prozent gehen mindestens einmal pro Jahr zur Kontrolle beim Zahnarzt, 28 Prozent sagen, dass sie eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen. 13 Prozent machen gar keine Vorsorge. Personen deren subjektive Zahngesundheit sehr gut beziehungsweise gut ist, betreiben mehr Vorsorgemaßnahmen in allen Bereichen. Frauen achten generell viel mehr auf ihre Mundgesundheit.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich liegt bei 2,1 Zahnbürsten - weniger als etwa in der Schweiz und Deutschland. Die Colgate-Zahnexperten empfehlen, die Zahnbürste viermal im Jahr zu wechseln. "Um Zahnerkrankungen erfolgreich zu behandeln, bedarf es einer lebenslangen Betreuung seitens des Zahnarztes, eines häufigen Recalls sowie intensiver häuslicher Mundhygienemaßnahmen durch den Patienten", sagt Kopp. (red, derStandard.at, 29.8.2013)