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Michaela Taupe-Traer rudert am schnellsten.

Foto: APA/AP

Chungju/Wien - Überschwänglich hüpfte Michaela Taupe-Traer bei der Siegerehrung auf und ab. Und irgendwann hüpfte dann im südkoreanischen Chungju auch die Goldmedaille um den Hals mit. "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt", sagte die 38-jährige Kärntnerin. Ihren ersten Weltmeistertitel hatte sich Taupe-Traer im nichtolympischen Leichtgewichts-Einer zuvor recht beeindruckend errudert.

Bis zur 1500-Meter-Marke lieferte sich Taupe-Traer vom Ruderklub Nautilus Klagenfurt mit der Britin Ruth Walczak und der Griechin Aikaterini Nikolaidou ein enges Rennen, alle drei Athleten führten abwechselnd. Auf den letzten 500 Metern erhöhte Taupe-Traer aber das Tempo und gewann in 7:50,62 Minuten mit 2,61 Sekunden Vorsprung vor der um 17 Jahre jüngeren Griechin.

"Einfach drauflos gefahren"

Taupe-Traer hatte im Vorjahr bei der WM im bulgarischen Plovdiv Silber gewonnen. Damals war es die erste WM-Medaille für Österreichs Ruderverband (ÖRV) seit elf Jahren. Diesmal ist es das erste WM-Gold seit zwölf Jahren: 2001 war der Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann (Martin Kobau, Wolfgang Sigl, Bernd Wakolbinger und Sebastian Sageder) auf dem Luzerner Rotsee zum Weltmeistertitel gerudert.

"Mein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagte Taupe-Traer, die den Sieg mit ihrem Trainer und Ehemann Kurt Traer bejubelte. "Ich bin einfach drauflos gefahren und habe mich nicht um die anderen gekümmert."

Lobnig als nächste Hoffnung

Magdalena Lobnig fährt am Samstagvormittag um eine Medaille. Die 23-Jährige zog im schweren Einer als Semifinal-Zweite souverän ins A-Finale ein. Die Kärntnerin, die erst im Winter den Doppelzweier gegen den schweren Einer eingetauscht hatte, musste sich nur der tschechischen Olympiasiegerin Mirka Knapkova geschlagen geben. Damit hat Lobnig bei allen ihren Rennen in dieser Saison jeweils den Endlauf erreicht. Bei der EM im Juni in Sevilla hatte Lobnig wie Taupe-Traer die Silbermedaille gewonnen.

Anders als ihre Landsfrau hat Lobnig in ihrer olympischen Bootsklasse aber auch Chancen auf ein Ticket für Rio 2016. Diese Quotenplätze werden bei der WM 2015 an die besten Ruderer beziehungsweise Teams - pro Bootsklasse acht bei den Damen, elf bei den Herren - vergeben.

Der neue ÖRV-Präsident Horst Nussbaumer zeigte sich mit den in Südkorea gezeigten Leistungen zufrieden. "Es macht mich stolz", sagte er nach dem WM-Titel von Taupe-Traer. Auch in den olympischen Bootsklassen sei man auf einem guten Weg. (krud, DER STANDARD, 31.08/01.09.2013)