Jahrzehntelang galt es als der ultimative Vertrauenstest in der amerikanischen Wahlfor- schung: "Würden Sie von diesem Mann einen Gebrauchtwagen kaufen?" Wer da hohe Nennungen bekam, galt als guter Präsidentschaftskandidat.

Das österreichische Immobilienportal "Immolive24" hat die Idee variiert und beim Gallup-Institut eine Umfrage in Auftrag gegeben, bei der gefragt wurde: "Wenn Ihnen ein Politiker eine Wohnung wärmstens empfehlen würde, würden Sie dort einziehen." Eher nicht. Nur zehn Prozent der Befragten (Wahlberechtigte über 30 eher als Jungwähler) würden so eine Empfehlung annehmen - 60 Prozent würden da erst recht misstrauisch.

Keine Parteifarben

Beim eigenen Wohnraum hört überhaupt das politische Bekenntnis auf: Das Ansinnen, das eigene Haus in den Farben der bevorzugten Partei zu streichen, kommt nur zwei Prozent in den Sinn - 97 Prozent lehnen das ab. Wobei auch bei einer Fußballweltmeisterschaft unter österreichischer Teilnahme bloß drei Prozent erwägen, das Haus in den Nationalfarben zu streichen.

Und wer wäre in dem rot-weiß-rot (oder eben nicht rot-weiß-rot) gestrichenen Haus als Asylwerber willkommen? Gallup fragte: "Würden Sie einem ausländischen Politiker Asyl in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus geben?" 68 Prozent lehnen das ab, immerhin 17 Prozent würden zusammenrücken und Platz machen. Wenn denn Platz wäre. 46 Prozent würden in eine neue, größere Bleibe ziehen, wenn sie das Gehalt eines Bundeskanzlers hätten. (cs) (cs, DER STANDARD, 31.8.2013)