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Ex-FPÖler Reinhart Gaugg will wieder zurück in den Schoß seiner ersten Expartei SPÖ.

Foto: apa/Artinger

Klagenfurt - Eigentlich sollte die "Heimkehr" in den Schoß der Kärntner SPÖ still und heimlich passieren. Also spazierte Reinhart Gaugg, Ex-Roter, von Jörg Haider gewendeter Blauer, in die SPÖ-Zentrale, füllte vor Ort eine Mitgliedserklärung aus und zahlte gleich den SPÖ-Mitgliedsbeitrag von 73 Euro ein. Niemand hätte vom Farbenwechsel Notiz genommen, wäre da nicht eine undichte Stelle gewesen. SP-Chef und Landeshauptmann Peter Kaiser sah sich durch den provozierten Aufschrei veranlasst, Gauggs Mitgliedschaft wieder infrage zu stellen. Er könne sich diese nicht vorstellen, deponierte er via Twitter.

SP-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner versuchte am Sonntag zu beruhigen. "Seit dem 4. März kriegen wir immer wieder Ansuchen um Parteimitgliedschaft aus anderen politischen Lagern." Hauptsächlich frustrierte Blaue, aber auch Schwarze seien darunter, sagte er zum STANDARD. Rund 30 Überläufer würden auf ihre Aufnahme bei der SPÖ warten. Die würde man aber nicht einfach aufnehmen. "Diese Frage muss der Parteivorstand beantworten", betont Fellner.

So wie im Fall eines Klagenfurter Ex-FPÖlers, der sich brieflich (dem STANDARD liegt das Schreiben vor) an Fellner wandte und seit April 2013 vergeblich auf Aufnahme hofft. Darin urgiert der Schreiber mit Durchschrift an Landeshauptmann Peter Kaiser wenigstens eine Antwort auf sein Aufnahmegesuch, zumal er auch als Freiheitlicher "der SPÖ immer mit Fairness und Sympathie" begegnet sei. FP-Generalsekretärin Nina Schratter wies übrigens den Wechsel von rund 30 Ex-Blauen zur SPÖ als "Zeitungsente" zurück. (stein, DER STANDARD, 2.9.2013)