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Laut Studienleiterin senkte der Rauchstopp das Vorkommen von STEMIs in der Tessiner Bevölkerung "deutlich und langfristig".

Foto: APA/Karl-Josef Hildenbrand

Rauchverbote im öffentlichen Raum senken die Zahl der Herzinfarkte. Das zeigt eine Schweizer Studie. Im Kanton Tessin trat nach dem Rauchverbot von 2007 ein Fünftel weniger einer gefährlichen Art von Herzinfarkten auf. In Basel-Stadt, wo es zu jener Zeit kein Rauchverbot gab, blieb die Zahl konstant.

Dies berichtete das Team um Marcello Di Valentino vom Ospedale San Giovanni in Bellinzona vergangene Woche am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam. Die Mediziner führen die Abnahme vor allem auf den Schutz von Nichtrauchern vor dem Passivrauchen zurück.

Gut ein Fünftel weniger Patienten

Die Mediziner hatten die durchschnittliche Anzahl der jährlichen Spitalaufnahmen wegen der besonders gefährlichen Form des Herzinfarktes STEMI (ST-elevation myocardial infarction) drei Jahre vor und drei Jahre nach der Einführung des Rauchverbots erhoben. Diese verglichen sie mit den entsprechenden Herzinfarktzahlen aus dem Kanton Basel-Stadt.

Das Ergebnis: Im Tessin seien in den drei Jahren nach der Einführung des Rauchverbots gut ein Fünftel weniger Patienten mit dieser Art von Infarkt ins Spital eingeliefert worden. In Basel-Stadt hingegen zeigte sich kein vergleichbarer Effekt.

"Der Rauchstopp senkte das Vorkommen von STEMIs in der Tessiner Bevölkerung deutlich und langfristig", meint Studienleiterin Alessandra Porretta. Der Nutzen sei für Frauen über 65 Jahre am größten gewesen. Gesetze, die den Tabakkonsum und das Passivrauchen reduzierten, seien somit äußerst empfehlenswert.

Die Ergebnisse stimmen mit vergleichbaren Resultaten aus anderen Ländern überein: So gingen laut Deutscher Gesellschaft für Kardiologie in Bremen die STEMIs nach Einführung der Nichtrauchergesetze in den Jahren 2008 bis 2010 um 26 Prozent zurück - und zwar bei Nichtrauchern oder eben Passivrauchern. Bei Rauchern sank die Rate um vier Prozent und in der Gesamtgruppe um 16 Prozent. (APA/red, 3.9.2013)