Euphorisch haben Nokia-Anleger am Dienstag auf den Verkauf des Handy-Geschäfts an Microsoft reagiert. Die Aktien des wegen des Smartphone-Booms ins Hintertreffen geratenen Mobiltelefon-Herstellers schnellten um bis zu 48,5 Prozent nach oben auf 4,40 Euro. So viel haben die Titel noch nie binnen eines Tages gewonnen.

Etliche Bankhäuser reagierten unmittelbar mit besseren Bewertungen. Die Analysten der Deutschen Bank kassierten ihre Verkaufsempfehlung und stuften die Titel hoch auf "hold". Die Handysparte von Nokia habe in den vergangenen 18 Monaten pro Quartal rund 600 Millionen Euro an freiem Cashflow verbrannt.

"Diese Transaktion hat uns überrascht"

Bernstein reagierte mit einer Hochstufung auf "market perform" von "underperform". "Diese Transaktion hat uns überrascht", hieß es in dem Bernstein-Kommentar. "Wir sind immer davon ausgegangen, dass niemand es wagen würde, ein Geschäft in dieser Größenordnung und in solch einer schwierigen Lage zu übernehmen." Sie hätten geglaubt, dass sich Microsoft mit der Nokia-Partnerschaft im Mobilfunkbereich schon alle möglichen Vorteile gesichert hätte. Für die finnische Gesellschaft sei dieser Deal nun sehr vorteilhaft: "Nokia halst Microsoft sein Problemkind auf."

Die Aktien des amerikanischen Softwarekonzerns büßten im Frankfurter Geschäft ein Prozent ein. (APA, 03.09. 2013)