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Archivbild aus dem Jahre 1987: Ivan Stambolic (li) und Slobodan Milosevic bei einer Tagung der Kommunistischen Partei.

Foto: APA/ EPA/ Str
Belgrad/Den Haag - Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Jugoslawien hat einer öffentlichen Einvernahme des ehemaligen jugoslawischen Staatschefs, Slobodan Milosevic, durch Belgrader Ermittler in der Causa Ivan Stambolic zugestimmt. Im Laufe der dreiwöchigen Sommerferien des Tribunals, die am kommenden Montag beginnen, soll Milosevic durch einen Belgrader Richter im Zusammenhang mit der Ermordung des früheren serbischen Präsidenten Stambolic im August 2000 verhört werden. Milosevic wird verdächtigt, die Entführung und Ermordung seines politischen Ziehvaters angeordnet zu haben. "Alle Anträge akzeptiert" Der Belgrader Anwalt von Milosevic, Zdenko Tomanovic, sagte gegenüber dem Sender B-92, dass ein Gerichtssaal im UNO-Tribunal für die Einvernahme von Milosevic zur Verfügung gestellt werde. Das Tribunal habe in der Causa Stambolic alle Anträge von Milosevic akzeptiert, präzisierte Tomanovic. Probleme Milosevics Der Anwalt wies gleichzeitig auf die Probleme Milosevics bei der Vorbereitung seiner Verteidigung vor dem UNO-Tribunal hin. Das serbische Innenministerium habe bisher keinen einzigen Antrag von Milosevic im Hinblick auf bestimmte Polizeidokumente erwidert. Seitens des Militärs sei das Kopieren einzelner Urteile von Militärgerichten erlaubt worden, präzisierte Tomanovic. Die Anklage des UNO-Tribunals soll bis zum Dezember die Beweisführung beenden, danach soll Milosevic seine entlastenden Argumente präsentieren. (APA)