Die Partei Neos, bisher nicht im Nationalrat vertreten, hat sich nun bei der Medienbehörde KommAustria beschwert: Der ORF berücksichtige die wahlwerbende Gruppe zu wenig in seinen Wahlkonfrontationen, der Reihe "Wahlfahrt" (Hanno Settele kutschiert Spitzenkandidaten durch einen Wahlkampftag) und in den Radiointerviews "Klartext spezial".

Die Neos schreiben in der Beschwerde von einer "Aussperrung"; der ORF verletze damit nach Ansicht der Partei das ORF-Gesetz "gröblich". Konkret: "das Gebot der Objektivität, Unparteilichkeit und umfassenden Information".

Der ORF weist den Vorwurf zurück. "Wir lassen uns in unserer gesetzlich verankerten und gelebten Unabhängigkeit, Objektivität und Ausgewogenheit nicht beirren", sagt ORF-Chef Alexander Wrabetz,  immer wieder werde von Parteien versucht "den ORF zu deren Zwecken zu instrumentalisieren", seine Journalistinnen und Journalisten"teils direkt, teils über die Öffentlichkeit, unter Druck zu setzen." Solche Versuche würden jedoch nichts fruchten, erklärt Wrabetz. "Sie verfolgen berechtigterweise Ihre Partei-Interessen. Der ORF muss hingegen ein umfassendes, ausgewogenes und faires Informationsangebot für die Österreicherinnen und Österreicher anbieten. Die derzeitige außerparlamentarische Opposition, die bundesweit zur Wahl zugelassen ist, wird von uns ausgewogen und gleichwertig behandelt." (fid/APA, derStandard.at, 4.9.2013)