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Österreicher verbringen viel Zeit in der Pension.

Foto: APA/Hochmuth

Europa muss sich wegen der Alterung der Gesellschaft auf eine höhere Migration einstellen. Nach Berechnungen des auf Demografie spezialisierten britischen Think Tanks Longevity Centre bedürfte es elf Millionen zusätzlicher Zuwanderer bis 2020, wollte die EU die Balance ihrer Pensionssysteme wahren. Hintergrund dieser Einschätzung: Während nach Longevity-Berechnungen derzeit vier Personen unter 65 Jahren auf einen Älteren kommen, werden es im Jahr 2060 nur noch zwei Personen sein. Dazu tragen in erster Linie niedrigere Geburtenraten und höhere Lebenserwartung bei.

Österreicher lange in Pension

Die Bemühungen auf europäischer Ebene, die alterungsbedingten Probleme zu lösen, werden als nicht ausreichend erfolgreich bezeichnet. So erhöhte sich das durchschnittliche Pensionsantrittsalter in der Union von 2002 bis 2010 lediglich um 1,3 Jahre auf 61,4 Jahre, danach sorgte die Wirtschafts- und Finanzkrise für eine Stagnation. Bis 2060 wird mit einem Anstieg des faktischen Pensionsantrittsalters auf 64 Jahre gerechnet. Österreich gehört zu den Ländern mit den geringsten Beschäftigungsraten Älterer. Trotz Verbesserungen in den letzten Jahren beträgt die Differenz zwischen Pensionsalter und Ableben rund 24 Jahre und liegt damit hinter Frankreich, Italien und Luxemburg an der Europa-Spitze.

Geht es um die Anhebung des Pensionsalters, rechnet Longevity mit einigem Widerstand in der Bevölkerung, der allerdings stark nach Ländern variiert. Unter Berufung auf eine EU-Umfrage wollen 60 Prozent der Europäer nicht länger arbeiten, wobei die Ablehnung in Rumänien und Lettland am stärksten sei. Nur in Dänemark, den Niederlanden, Irland, Großbritannien und Österreich gebe es eine Mehrheit, die einen späteren Ruhestand befürwortet. (as, derStandard.at, 4.9.2013)