Graz - Österreichs U21-Nationalteam steht in der EM-Qualifikation vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Einen Tag vor dem Auftritt des A-Teams in München bekommt es der Nachwuchs in Graz mit Spanien zu tun. Die Spanier krönten sich zuletzt zweimal in Folge zum Europameister und gehen daher in der UPC Arena (20.30 Uhr/live ORF Sport plus) als Favoriten ins Spiel.

Für die Spanier ist es der Auftakt in Quali-Gruppe 4, Österreich hat im Rennen um die Teilnahme an der EM-Endrunde in Tschechien 2015 bereits einmal voll angeschrieben. Mitte August gab es einen hart erkämpften 1:0-Auswärtserfolg gegen Albanien. Nach dem "Spiel des Jahres" (ÖFB) gegen Spanien geht es für Kapitän Raphael Holzhauser und Co. am Montag in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina weiter.

"Riesenherausforderung"

"Die Möglichkeit, gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt zu spielen, ist eine Riesenherausforderung", meinte ÖFB-Teamchef Werner Gregoritsch. Nachdem von neun Partien mit dem Jahrgang (Stichtag 1.1.1992) bei sieben Siegen nur eine verloren ging - in England setzte es im Test ein 0:4 -, sieht der Steirer seine Elf gewappnet. "Es gibt die Hoffnung, dass eine Überraschung gelingt. Wir wollen in der Qualifikation ungeschlagen bleiben."

Spanien schaffte im Juni in Israel mit einem 4:2 im Finale gegen Italien die Titelverteidigung im U21-Bereich. Thiago Alcantara (3) und Isco schossen dabei die Tore. Bayern Münchens Neuzugang Thiago schied altersbedingt aus dem Team aus, der im Sommer zu Real Madrid gewechselte Isco steht mittlerweile im A-Team. Trotzdem dürfen sich die Zuschauer in Graz auf geballte Fußballkunst freuen.

Sechs Europameister im Aufgebot

Angeführt von Bilbaos Iker Muniain (rund 20 Millionen Euro Marktwert), dem zu Real Madrid zurückgekehrten Daniel Carvajal und dessen Klubkollegen Alvaro Morata stehen noch sechs Europameister im Aufgebot. Teamchef Julen Lopetegui nominierte außerdem Akteure wie die Offensivkräfte Gerard Deulofeu (Barcelona-Leihgabe bei Everton) und Jese Rodriguez (Real) sowie Mittelfeldmann Oliver Torres (Atletico Madrid).

Auf Österreichs Keeper Christoph Riegler dürfte viel Arbeit zukommen. Das spanische "Tiqui-taca" wird dabei auch in Graz zu sehen sein. "Spanien praktiziert ein Spiel, das man von der Jugend bis in die Nationalmannschaft durchzieht", so Gregoritsch. Diesbezüglich hat sich die Lage auch in Österreich verbessert. Wie das A-Team unter Marcel Koller läuft die U21 im 4-2-3-1-System ein.

Hoffen auf Zulj

"Wir sprechen uns ab, tauschen uns aus. Es ist auch meine Aufgabe, Spieler so vorzubereiten, dass der Teamchef jederzeit auf sie zurückgreifen kann", sagte Gregoritsch. Dass gegen Spanien mit Marcel Sabitzer ein zum A-Team aufgerückter Spieler fehlt, müsse man diesbezüglich akzeptieren. Nun soll Rieds Robert Zulj in der Offensive für Akzente sorgen. Der nach einer Knöchelverletzung wiedergenesene Toni Vastic dürfte für 90 Minuten noch nicht bereit sein.

Das letzte Pflichtspiel zwischen Österreich und Spanien ist bereits mehr als zwölf Jahre her. In der EM-Qualifikation 2000/01 trafen die Teams ebenfalls aufeinander. Im Oktober 2000 gewann Österreich zu Hause dank zweier Tore von Roland Linz 2:1, in Spaniens Elf stand damals ein gewisser Xavi Hernandez. Auswärts setzte es im August 2001 ein 0:2. "Seither ist Spanien noch stärker und dominanter geworden. Aber auch wir haben uns weiterentwickelt. Wenn wir am Donnerstag ungeschlagen bleiben, wäre das eine Riesenbestätigung für Österreichs Nachwuchs", meinte Gregoritsch. (APA, 4.9.2013)

U21-EM-Qualifikation, Gruppe 4, Donnerstag

Österreich - Spanien
Graz, UPC-Arena, 20.30 Uhr, live ORF Sport plus, SR Rainville (FRA)

Tabelle:

1. Bosnien-Herzegowina   1   1  0  0   4:1   3
2. Ungarn                1   1  0  0   2:1   3
3. Österreich            1   1  0  0   1:0   3
4. Spanien               0   0  0  0   0:0   0
5. Albanien              3   0  0  3   2:7   0

Weiteres Spiel am Donnerstag: Ungarn - Bosnien-Herzegowina (18 Uhr)

Die weiteren ÖFB-Spiele: Bosnien-Herzegowina - Österreich (9. September, 17 Uhr, Zenica), Ungarn - Österreich (10. Oktober), Österreich - Ungarn (18. November), Österreich - Albanien (5. März 2014), Österreich - Bosnien-Herzegowina (4. September), Spanien - Österreich (8. September)

Die Sieger der zehn Gruppen sowie die vier besten Gruppenzweiten kämpfen imPlayoff im November 2014 um die Teilnahme an der U21-EM 2015 in Tschechien.