Berlin - Im Alter lassen Seh- und Hörfähigkeit häufig nach und die Muskulatur nimmt ab. "Das führt zu einer allgemeinen Unsicherheit beim Stehen und Gehen und gleichzeitig zu einer verminderten Reaktionsgeschwindigkeit", erklärt Florian Gebhard von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Immerhin zählen Senioren im Straßenverkehr - nach jungen Erwachsenen - zur zweitgrößten Risikogruppe. 

Stürzen alte Menschen im Haushalt oder Straßenverkehr hat das häufig schwerwiegende Folgen: Laut Angaben von Experten verstirbt jeder dritte bis vierte Patient über 85 Jahre mit hüftgelenksnaher Fraktur innerhalb des ersten Jahres. "Insbesondere im Straßenverkehr überschätzen sich viele. Sie übersehen wichtige Signale oder überhören herannahende Fahrzeuge", ergänzt Gebhard.

Um Verletzungen durch Stürze zu vermeiden, ist es wichtig, auch im Alter eine gute körperliche Fitness zu erhalten: "Hier helfen regelmäßige Spaziergänge, ein Muskelaufbautraining und bestenfalls Ballsportarten, die die Reaktionsfähigkeit schulen. Einerseits schützen Muskeln Skelett und Gelenke. Andererseits hat der Betroffene mehr Kraft, um sich abzufangen und kann schneller reagieren", betont der Experte. (red, derStandard.at, 4.9.2013)