Rom - Gegen die italienische Integrationsministerin Cécile Kyenge hat es am Mittwoch zum wiederholten Male einen offenbar rassistisch motivierten Übergriff gegeben: Angehörige der rechtsextremen Partei Forza Nuova haben drei - mit künstlichem Blut - verschmierte Schaufensterpuppen vor einem Büro des Stadtverwaltung in Rom deponiert. Die Tat wurde auch auf Facebook mit Fotos öffentlich gemacht. Ein Sprecher der Partei sagte, es handle sich um eine Protestaktion, um die Ministerin zum Stoppen ihrer Kampagne zu bewegen, mit der der Erhalt der Staatsbürgerschaft für Migranten leichter werden soll.

Die aus der Demokratischen Republik Kongo stammende Ministerin ist seit ihrem Amtsantritt im April fast täglich rassistisch motivierten Beleidigungen ausgesetzt gewesen. "Immigration ist Genozid an den Völkern. Kyenge, tritt zurück!" war auf Flugblättern zu lesen, die rund um die Puppen verstreut waren.

Ein Einwanderer muss mindestens zehn Jahre in Italien leben, bevor er um die Staatsbürgerschaft ansuchen kann. In Italien geborene Kinder von Migranten sind automatisch italienische Bürger - eine Gesetzeslage, die Kyenge ändern will. (APA, 4.9.2013)