Österreichische Unternehmen werden zwar als sozial verantwortungsvoller als ausländische wahrgenommen, dennoch existiert jede Menge Luft nach oben. Das legt eine Umfrage der Telekom Austria Group nahe, Sora hat dafür 600 Österreicher befragt. Mehr als Drittel der Österreicher ist der Meinung, dass heimische Betriebe wenig (33%) bis gar nicht (4%) sozial verantwortungsvoll handeln. Nur neun Prozent vergeben bei dieser Frage die Bestnote. Für mehr als drei Viertel der Österreicher (77%) handeln heimische Firmen sozial verantwortungsvoller als Firmen im Ausland.

Ein schlechtes Zeugnis stellen die Österreicher den Unternehmen für deren Informationspolitik aus, wie es in einer Aussendung der Telekom heißt: "Die Mehrheit fühlt sich über die Arbeits- und Produktionsbedingungen sowie über den Umgang der Unternehmen mit Umwelt und Bevölkerung nicht gut informiert. Hauptsächliche Informationsquelle zu Corporate Social Responsibility-Aktivitäten ist laut den Befragten Werbung."

Gewinnstreben und soziales Engagement kein Widerspruch

Unternehmen werden dann als erfolgreich bezeichnet, wenn einerseits die Qualität der Produkte hoch ist (86%) und andererseits die Beschäftigten im Unternehmen fair behandelt werden (81%). Ebenfalls wichtig sind den Österreichern Kundenservice (81%) sowie die Rücksichtnahme auf die Umwelt (75%). Mehr als 80% der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen, die besonders auf ihre Mitarbeiter sowie die Umwelt achten, langfristig auch mehr Gewinne machen werden.

Immerhin 78 Prozent der Leute gaben an, Produkte bestimmter Hersteller aufgrund moralischer Bedenken nicht zu kaufen. Interessanterweise boykottieren ältere Personen eher Firmen als junge Leute. Bei den 46- bis 59-Jährigen sind das beispielsweise 83 Prozent.

Die verantwortungsvollen Branchen sind laut den Befragten der Lebensmitteleinzelhandel (61%), die Getränkeerzeugung (58%) und die Telekommunikation (42%). (red, derStandard.at, 5.9.2013)