Wien - Seit 2011 gibt es die Immobilien-Card, den Qualitätsausweis für Makler. Richtig durchgesetzt hat er sich aber nicht: Bis dato wurden rund 1800 Cards ausgestellt - das ist weit entfernt von den 5000, die sich Fachverbandsobmann Thomas Malloth als Ziel setzte. In Wien, dem "bei weitem härtesten Markt in Österreich", seien es bisher 700.
Malloth hat nun seine Ansprüche reduziert und hofft bundesweit auf 3000 Karteninhaber bis Jahresende. Dann laufen alle bisher ausgestellten Karten ab und müssen erneuert werden, dafür ist nun erstmals auch ein Ausbildungsnachweis nötig.
Als Anreiz für jene Makler, die sie bereits erworben haben, wird der Fachverband für Verlängerungen kein Geld verlangen. Neuausstellungen kosten weiterhin 50 Euro. Malloth denkt außerdem an eine Trainee-Card für Makler-Mitarbeiter, die noch nicht ausgebildet sind, aber schon Kundenkontakt haben.
"Schwarze Schafe melden"
Seit es die Karte gibt, lässt sich auf der Website www.immobilien card.at überprüfen, welche Makler(büros) die Card haben und welche nicht.
Christian Hrdliczka, stellvertretender Fachgruppenobmann, rät im Interview mit derStandard.at Konsumenten schon vor der Kontaktaufnahme mit einem Makler zu einem solchen Check. Außerdem empfiehlt er, negative Erlebnisse mit Immobilienmaklern der Fachgruppe zu melden - denn nur so könne sich im Bestreben, "schwarze Schafe" der Branche zu finden, etwas ändern.
Gegen SPÖ-Provisionspläne
Hrdliczka, der dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband angehört, übt im Interview auch Kritik an der von der SPÖ im Wahlprogramm favorisierten reinen Vermieter- bzw. Abgeber- Provision. Besser wäre aus seiner Sicht ein nach der Miethöhe gestaffeltes Modell "mit einer ersten Stufe, bei der jemand nur eine Monatsmiete Provision zahlt, egal, wie lange er oder sie in der Wohnung bleibt", bis hin zu einer dritten Stufe, "den Luxusbereich mit drei Monatsmieten".
Auf die Frage, warum man das Modell nicht im SPÖ-Wahlprogramm finde, antwortet er schulterzuckend: "Wahrscheinlich hat uns keiner gefragt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden." (mapu, DER STANDARD, 7./8.9.2013)