Sanaa/Istanbul - Ein achtjähriges Mädchen ist am Samstag während ihrer Hochzeitsnacht in einem Hotel der jemenitischen Stadt Hardh gestorben, wie mehrere Medien am Montag berichteten. Demnach riss ihre Gebärmutter durch den Geschlechtsverkehr mit dem erwachsenen Bräutigam.

Vorerst blieb unklar, ob der Mann, ein Mittvierziger aus Saudi-Arabien, inzwischen festgenommen wurde oder nicht. Nach Angaben von Menschenrechtlern hatte der Stiefvater für das Mädchen von dem Mann 10.000 Rial (2.000 Euro) erhalten. Der leibliche Vater des Kindes ist nach Informationen des Jemenitischen Zentrums für Menschenrechte tot.

Ein Mitarbeiter des Zentrums sagte der deutschen Nachrichtenagentur dpa: "Wir wiederholen nach diesem schrecklichen Fall unsere Forderung nach einem Gesetz, das für Eheleute ein Mindestalter von 18 Jahren vorschreibt." Islamistische Politiker hatten im Jemen schon mehrfach entsprechende Gesetzesvorlagen zu Fall gebracht.

Die Verheiratung minderjähriger Mädchen ist im Jemen relativ weit verbreitet. Im Jahr 2008 sorgte der Fall einer Zehnjährigen für Aufsehen, die vor einem Gericht in Sanaa ihre Scheidung erstritt. (APA, 9.9.2013)