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Fingerabdruck-Sensoren könnten eine zusätzliche Sicherheitsbarriere darstellen. Hundertprozentig sicher sind aber auch diese Systeme nicht.

Foto: Reuters

Von Apple wird am Dienstagabend ein Umbruch in der iPhone-Strategie erwartet: Erstmals dürfte parallel zu einem neuen Flaggschiff-Modell auch eine günstigere Version präsentiert werden.

Als sicher gilt es noch nicht, aber alle Anzeichen sprechen dafür: Apples neuestes Smartphone könnte mit einem Fingerabdruck-Sensor auf den Markt kommen. Darauf deuten nicht nur Insider hin, die es wissen wollen, sondern auch Patente, die Apple bereits vor einiger  Zeit zugesprochen bekommen hat und der Erwerb des Unternehmens AuthenTec. Neben Apple soll dieses Jahr laut "Wall Street Journal" aber noch mindestens ein Android-Smartphone mit einem Fingerabdruck-Sensor auf den Markt kommen.

Ohne Passwort, ohne Mustereingabe

Fingerabdruck-Sensoren hatten bislang aber vor allem bei Sicherheitsexperten und Konsumenten einen schlechten Ruf. Dass damit ein Passwort oder – wie bei Android – die Eingabe eines bestimmten Musters obsolet wird, macht einen Fingerabdruck-Sensor nicht unbedingt sicherer. 

Bisher ein unzuverlässiges System

Was für diese Sensoren spricht ist die Tatsache, dass Smartphone-Nutzer Passwörter verlieren können oder diese ihnen gestohlen werden. Die Fingerabdruck-Sensoren haben in den letzten Jahren technologische Fortschritte gemacht. Sie wurden präziser und zuverlässiger. Bereits vor zehn Jahren wurde die Technologie schon in Laptops genutzt, kam damals bei den Konsumenten aber nicht sonderlich gut an. Der Grund dafür soll laut Lookout-CTO Kevin Mahaffey die Unzuverlässigkeit der Technologie im alltäglichen Gebrauch gewesen sein.

Auf der Suche nach einer Alternative

2011 machte dann auch Motorola einen Versuch, einen Fingerabdruck-Sensor in das Atrix 4G Smartphone einzubauen. Die Fehlerrate war allerdings so hoch und die Beschwerden der Kunden so zahlreich, dass man auf den Sensor in weiterer Folge verzichtete. Als Alternative zu Passwörtern sucht man aber immer noch das optimale biometrische Mittel. Unternehmen wie Google, LG, eBay und PayPal haben sich deshalb zu einer Allianz namens Fast Identity Online Alliance zusammengeschlossen.

Es lässt sich austricksen

Würden die Sensoren so funktionieren, wie sich die Tech-Unternehmen das vorstellen, könnten die Fingerabdruck-Lesegeräte tatsächlich sicherer sein als Passwörter. Vor allem in Kombination mit einem Code wäre man auf der sicheren Seite. Ausgetrickst kann das System dennoch werden. Vor allem mit Scans und Gussformen von Fingerabdrücken lässt sich auch dieses System umgehen. Es sei aber ein Schritt in die richtige Richtung. Vor allem aber würde ein funktionierender Sensor es den Usern erlauben, auf ein Passwort zu verzichten. Ein Kompromiss zwischen einfacher Bedienung und Sicherheit könnte hiermit geschaffen werden. Bleibt abzuwarten, wie gut sich die Technologie bereits in einem Smartphone implementieren lässt. (red, derStandard.at, 10.9.2013)