Rom - Italiens Regierung hat die Bestandteile eines millionenschweren Investitionsprogramms verkündet, mit denen das marode Bildungswesen des Landes modernisiert werden soll. Ministerpräsident Enrico Letta erklärte am Montag, wie er Schulen und Universitäten nach "jahrelangen Einschnitten" im Bildungshaushalt fit für die Zukunft machen will: Den Plänen zufolge sollen etwa Studenten im kommenden Jahr mit 15 Millionen Euro bei der Finanzierung ihrer Ausbildung unterstützt und bis Ende 2014 acht Millionen Euro für neue Schulbücher bereitgestellt werden. Lehrer genießen künftig freien Eintritt in Museen.

Nach Angaben des Bildungsministeriums sollen noch dieses Jahr insgesamt 13 Millionen Euro in Bildungsprojekte fließen, 2014 dann weitere 305 Millionen und ab 2015 schließlich jedes Jahr 400 Millionen Euro. Dazu gehört auch, dass im Verlauf der kommenden drei Jahre rund 26.000 sogenannte Unterstützungslehrkräfte unbefristete Verträge bekommen sollen. Mit "Bildungsgenossenschaften" will die Regierung ferner sicherstellen, dass Schulunterricht nicht nur am Morgen stattfindet, sondern auch am Nachmittag fortgesetzt werden kann.

Ein weiteres Vorhaben: Künftig soll der Stundenplan um eine Stunde Geografie- und Wirtschaftsunterricht ergänzt werden, was den Staat geschätzte 13,2 Millionen Euro in zwei Jahren kosten dürfte. Und auch Studenten der Musik- und Tanzwissenschaft stellte der Sozialdemokrat Letta ein kleines Geschenk in Aussicht, indem er ihnen mit Stipendien unter die Arme greifen will, da es einst genau diese musischen Disziplinen gewesen seien, die "aus Italien ein großes Land gemacht haben". (APA, 10.9.2013)