Heute starten wir zu einer unserer Lieblingstouren. Der Wetterbericht war bis zum Abend noch ausgesprochen gut, erst dann sollte es deutlich schlechter werden. Wenn wir von unserer "Topfenstrudel Tour" reden, dann wissen wir in welche Region wir fahren. Es geht zur roten Wand, in das "Tote Gebirge".
Der Start erfolgt bei der Talstation der Wurzeralmbahn. Die ersten Höhenmeter schaffen wir mit 7 m/s. Wir nutzen die Standseilbahn. Ab der Bergstation geht es dann etwas langsamer weiter. Wir folgen dem Wegweiser (Dümlerhütte rote Wand Sattel). Der Weg führt uns an der Bärenhütte und dem Gammering Sessellift vorbei. Hier ist nur im Winter etwas los. Wir sind nicht alleine unterwegs, das schöne Wetter lockt viele Wanderer an.
Ab dem Frauenkarlift wird es etwas ruhiger. Mit dem Lift fahren einige zu einer Wanderung auf das Warscheneck. Eine deutlich anspruchsvollere Tour. Wir gehen weiter zum Brunnsteinersee. Jetzt kommt auch die markante Ansicht der roten Wand richtig zur Geltung. Am See halten wir uns nicht lange auf und steigen flotten Schrittes weiter den Berg rauf. Der Föhn macht sich deutlich bemerkbar. Wir kommen kräftig ins Schwitzen. Dafür haben wir eine traumhafte Aussicht auf den See, zum Teichlboden und zum Warscheneck. Nach 90 Minuten haben wir es geschafft und der Sattel ist erreicht. Sibille macht es sich hier gemütlich. Sie war schon oft auf dem Gipfel der roten Wand und lässt mich alleine weiter gehen. Ich brauche knappe 20 Minuten bis zum Gipfel.
Die Fernsicht ist ein Traum. Doch wo ist der Topfenstrudel? Der ist leider nicht da. Doch ich kann den Ort von hier oben schon sehen, wo es den gibt: die Dümlerhütte.
Bei dem Gedanken daran läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Es ist ganz klar, dass ich dann nicht mehr lange am Gipfel bleibe, trotz der Aussicht. So geht's recht flott wieder zum Sattel und wir gehen gemeinsam bis zur Dümlerhütte.
Nach einer Stunde ist die Hütte erreicht. Sie ist wie immer gut besucht, vor allem zur Mittagszeit. Lange warten muss trotzdem keiner. Nach dem Hauptgang darf der Topfenstrudel natürlich nicht fehlen. Die Portionen sind mehr als großzügig und hungrig steht hier keiner auf. So gestärkt machten wir uns auf den Rückweg. Das Wetter wird jetzt deutlich schlechter. Es ist trotzdem Windstill in der Talmulde durch die wir gehen. Die Luft steht und wir sind nach kurzer Zeit beim Aufstieg nass geschwitzt. So freuen wir uns, als wir die Anhöhe erreicht heben und ein leichter Wind weht. Nach etwas über einer Stunde erreichen wir den Teichlboden und eine Viertelstunde später die Bergstation der Seilbahn. Eine schöne Tour geht zu Ende. (Bernd und Sibille Rieffel, derStandard.at, 11.9.2013)
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