Athen - Tausende Lehrer haben in Athen gegen die von den Griechenlands Kreditgebern geforderten Massenentlassungen und Zwangsversetzungen im Bildungswesen protestiert. Die Demonstration am Dienstag fand im Vorfeld eines einwöchigen Streiks statt, der am Montag beginnen soll.

Die Aktion vor dem Parlament, das zeitgleich über eine Reform der Schulgesetzgebung abstimmen sollte, richtete sich gegen das Regierungsvorhaben, fast 6.000 in nachrangig eingestuften Fächern wie Kunst, Musik und Theater unterrichtende Gymnasiallehrer an Volksschulen oder in die Verwaltung zu versetzen.

6000 Lehrer demonstrierten

Insgesamt versammelten sich am Dienstag nach Polizeiangaben rund 6.000 Lehrer und Mitglieder der Bewegung Pame, die den Kommunisten nahesteht. Lehrergewerkschaften geißelten die Pläne der Regierung als "gewaltigen Schlag" gegen den Gymnasialunterricht in Griechenland, zumal die verbleibenden Lehrer durch Versetzungen ihrer Kollegen zwei zusätzliche Arbeitsstunden pro Woche leisten müssten.

Wenige Stunden zuvor hatte die Universität von Athen verkündet, ihren Betrieb für eine Woche einzustellen, da ihr Personal ebenfalls von Zwangsversetzungen betroffen sei. Nach eigenen Angaben stellt die Hochschule schon jetzt Verwaltungspersonal an 66 Krankenhäuser ab - eine Personalhilfe, die einem jährlichen Gegenwert von 30 Millionen Euro entspricht, wie Universitätsdirektor Theodosis Pelegrinis betonte.

Griechenlands Regierung hatte sich im Zuge der Verhandlungen mit ihren internationalen Gläubigern verpflichtet, bis Ende September 12.500 Angestellte im öffentlichen Dienst in eine sogenannte Mobilitätsreserve und damit nötigenfalls in andere Positionen zu versetzen. Ende Juli wurden bereits 4.000 Staatsbedienstete aus ihren bisherigen in neue Stellen versetzt, darunter größtenteils Lehrer. (APA, 11.9.2013)