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So soll er aussehen, der neue Schein. Die Bank of England hofft auf eine glänzende Zukunft.

Foto: ap/Chris Ratcliffe

Wer umgibt sich schon gern mit Papierkram? Die Bank of England jedenfalls nicht. Ganz nach dem Vorbild Kanadas, Australiens und weiterer 20 Staaten sollen neue Banknoten her. Gefertigt aus Polymer könnten die neuen Geldscheine ab dem Jahr 2016 ihre papieren-baumwollenen Kollegen ablösen.

Nun gilt es, die Bevölkerung zu überzeugen. "Die Bank of England druckt Polymer-Scheine nur dann, wenn wir überzeugt sind, dass die Öffentlichkeit Vertrauen hat und sich mit unseren Scheinen wohlfühlt", meint Charles Bean, stellvertretender Chef der Zentralbank. Die Plastikversion soll nach Angaben der Bank schwerer zu fälschen, sauberer und haltbarer sein und zudem Irrläufer "waschmaschinentauglicher" machen. Am Design wolle man nichts verändern, lediglich am Format: Das künftige Pfund soll etwas weniger pfundig sein, sprich kleiner ausfallen.

Die englische Banknote hat eine lange Tradition: Um den Krieg König Williams III. gegen Frankreich im Jahr 1694 zu finanzieren, wurde sie erstmals in Umlauf gebracht. Jede einzelne trug die handschriftliche Signatur eines Bankangestellten. Seit 1853 wird sie vollständig gedruckt. Das neue Zeitalter soll nun - die Akzeptanz beim Volk vorausgesetzt - mit dem Fünfer beginnen. Der Schein verkommt nämlich mit einer durchschnittlichen Halbwertszeit von einem Jahr am schnellsten zum schäbigen Lappen. Dann kommt der Zehner.

Wie schwierig es sein wird, die Plastiknoten zu falten, und wie Geldautomaten auf das neue "Feeling" reagieren werden, ist offen. Peter Davis, Generaldirektor der British Plastics Federation, geht dennoch schon einen Schritt weiter und fordert, dass auch Münzen künftig aus Kunststoff produziert werden. (Sigrid Schamall, derStandard.at, 12.9.2013)